Orkus
Thorns (2000)
Black Metal
Note: 7.0

 

Spielzeit: 55:38
 
Tracklist: 
 
01. Death Delivers
02. Nevermore - The Dusk Of Silent Splendour
03. Thy Splendid Moon
04. Let The Church Burn
05. Demons Reign
06. Thorns
07. Count On Darkness
08. Drowned Souls
09. Lunar Storm
10. Carpe Noctem
11. Lucifer's Garden
12. Wachturm


ORKUS lernte ich vor vielen Jahren durch ihre "The Gate" – EP kennen und war, ehrlichgesagt, alles andere als begeistert. Ein Titel wie 'Let The Churches Burn' lag einfach schwer im Magen. Zudem hatte ich auch auf der musikalischen Seite zig Bands gehört, die mir mehr zusagten. So behielt ich das nette Cover in Erinnerung... aber das war's dann auch schon. Oft soll es sich ja lohnen, einer Band eine zweite Chance zu geben und somit liegt jetzt ihr 1999er Full-Length-Album "Thorns" vor mir. Eben angesprochener Track begrüsst einen auch hier wieder in einer neu eingespielten Version, wurde aber noch durch das Läuten von Kirchenglocken und dem Anzünden eines Streichholzes akustisch ergänzt. Man beschränkt sich mittlerweile nur noch auf eine brennende Kirche (der Track heisst hier 'Let The Church Burn'), aber viel besser macht das alles den Song auch nicht. Davon abgesehen haben die deutschen Schwarzwurzeln ein ganz nettes Album geschaffen, bei dem vor allem die leicht gefälligen, hymnischen Melodien herausragen. Puristen werden hier mit Sicherheit ein wenig die Nase rümpfen und bemängeln, dass viele Bereiche zu ungunsten der Geschwindigkeit den Weg auf die Platte gefunden haben, was sicher zutreffen mag. Wen das aber nicht stört, der könnte durchaus Gefallen an "Thorns" finden. Mir persönlich fehlt jedoch immer das Quäntchen Originalität, so dass kaum ein Song über ein anerkennendes "Gut...aber" hinaus kommt. Die Produktion geht ganz in Ordnung und auch spielerisch ist die Band gar nicht mal schlecht. Stücke wie der hymnische Titelsong oder auch 'Nevermore' wissen durchaus zu gefallen und haben vor allem eines geschafft: ORKUS sind nicht länger die Band mit dem netten Cover für mich, sondern rückten auch musikalisch ein wenig mehr in den Fokus zurück. Hin und wieder stehe ich einfach auf gute Melodien und die sind auf "Thorns" definitiv gegeben. Warum die Band aber ausgerechnet den Song 'Wachturm' von den Thrashern SODOM covern musste, bleibt mir ein Rätsel. Recht lustig ist bei 'Drowned Souls' die Nähe zu IRON MAIDEN's 'Fear Of The Dark'-Intro-Melodie, was man der Truppe nicht mal übel nehmen kann. Die ORKUS-Version geht ihre eigenen Wege, aber man hört sehr deutlich heraus, was die Komponisten T. Gollum und M. Legolas (ja, die Pseudonyme sind beknackt) gehört haben müssen, bevor sie sich an die Arbeit machten.