Heavenly
Carpe Diem (2009)
Powermetal
Note: 6.0

 

Oh Mann, HEAVENLY machen es einem wirklich nicht leicht. Zwar startet die Scheibe mit einem recht erträglichen Titelsong, doch schon danach geht es bergab. Der absolute Tiefpunkt ist dann schon bei Track 3 ('Farewell') erreicht, bei dem ich mich beinahe vor Schmerzen gewunden habe. Wer hat den denn ans Mikro gelassen, fragt man sich automatisch. Die Franzosen wissen auch nicht so recht, wo sie mit ihrem klebrigen Powermetal hin wollen. Mal versuchen sie sich als billig Kopie von FREEDOM CALL, mal soll’s in Richtung QUEEN klingen. Musikalisch wären die Stücke allesamt gar nicht so übel, wenn da nicht dieses furchtbare Organ wäre, dass einen Song nach dem anderen ruiniert. Schon mal was von sinnvoller Melodieführung gehört?

Die Keyboards sind so kitschig, dass selbst meine Oma noch im Takt mitwippen würde, der Gesamtsound dann doch immer wieder nah an der Übersteuerung. Die Chöre sind so laut eingemischt, dass der Sänger fast darin untergeht (was ja schon fast wieder positiv wäre, wenn es eben nicht so auffallen würde). Ein Aufatmen findet dann erst zu 'Ashen Paradise' statt. Ein Knaller ist dieser Song zwar auch nicht geworden, aber besser als alles, was davor kam. Umso überraschender, dass das Ende des Albums dann qualitativ mächtig anzieht! Zwar wird Beethoven in 'Ode To Joy' akustisch vergewaltigt, was allerdings wieder echten Unterhaltungswert hat. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die restlichen Songs nur gut finde, weil ich ab der Hälfte von "Carpe Diem" aufgehört habe, die Band ernst zu nehmen und HEAVENLY Parodie unterstellt habe, um das durchzustehen… Oder ob die Songs wirklich besser geworden sind.

Egal, was es war. Mit der zweiten Hälfte des Albums kann ich irgendwie leben, aber eins steht definitiv fest. Das beste an dieser Scheibe ist das CD – Cover! Setzen, 6!!!