Visionary666
Into Abeyance (2015)
Death Metal
Note: 7.5

Spielzeit: 46:14

Tracklist:

01. Abeyance         
02. I Shall Not Rest         
03. Forced Religion         
04. When Gods Cease To Excist         
05. Kataklismic Disaster         
06. Rihada         
07. Rise To Destroy         
08. It's Better To Suffer         
09. God Of All Weeds         
10. This Life Ends Here


VISIONARY666 kommen aus den Niederlanden und ballern sich mit ihrem Debüt "Into Abeyance" nun in die Herzen der Death Metal-Fans. Wobei ballern es natürlich nicht zur Gänze auf den Punkt bringt, denn immer wieder nehmen sich die Musiker etwas zurück und arbeiten hier und da kleine Melodiehappen in ihre Kompositionen ein, die nicht nur für Abwechslung sorgen, sondern auch einen gewissen Wiedererkennungswert mit sich bringen. So verwundert es kaum, dass vereinzelt immer wieder Bands wie DEICIDE, MISERATION, BENDEDICTION und BOLT THROWER als Referenz herhalten müssen, während man sich ansonsten sehr stark an den Landsmännern von SINISTER orientiert zu haben scheint. Der Kreis schließt sich nicht nur thematisch (man höre sich nur mal das beinahe hypnotische 'Forced Religion' an), sondern auch in puncto Produktion, denn auch hier hatte Jörg Uken seine Finger mit im Spiel, welcher ja neben SINISTER auch Bands wie GOD DETHRONED und DEW SCENTED in seinem Soundlodge Studio in Deutschland veredelt hat. Dass VISIONARY666 sich auch in schnelleren Gefilden durchaus heimisch fühlen, belegt ein 'When God Ceased To Excist' mehr als deutlich, in das die Gitarrenfraktion Ivo Hilgenkamp sowie Robert Schotman herrliche kleine MORBID ANGEL-Farbtupfer eingebettet hat. Beide unterstützen Frontmann (und Bassist) Sven van Dijk zudem bei den Vocals. Mit William Vlierman an der Schießbude ist die Meute dann auch schon komplett und man braucht auch gar nicht mehr Extras, um "Into Abeyance" zu einem intensiven Hörerlebnis heranwachsen zu lassen, das vielleicht nicht das Genre neu definiert (ganz im Gegenteil!), Fans von melodiedurchzogenem druckvollem Death Metal aber trotzdem ein Grinsen ins Gesicht zaubern wird.

Titel wie 'Rise To Destroy' und 'It's Better To Suffer' machen ja allein durch die Namensgebung klar, in welche Richtung es gehen wird und wenn man ein Album dann auch noch mit dem schwermütigen 'This Life Ends Here' zum Abschluss bringt, dann hat man vieles richtig gemacht. Auch das von dem russischen Künstler Alex Tartsus (SINISTER, MIST OF MISERY) entworfene Coverartwork vermittelt eine schön trostlose Stimmung. Das einzige, das mir hier ein wenig fehlt, ist ein richtig zwingendes Songwriting, bei dem man einen Hit nach dem anderen raushaut. Etwas, das (wie eben 'It's Better To Suffer') sofort im Ohr bleibt und das man im Alltag immer wieder vor sich hinsummt. Aber auch so sind VISIONARY666 eine Band, mit der in Zukunft definitiv noch zu rechnen sein dürfte. Daumen hoch!


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