Blind Guardian
Nightfall In Middle-Earth (1998)
Heavy Metal / Symphonic Metal / Bombast Metal
Note: 8.5

 

Spielzeit: 65:29
 
Tracklist: 
 
01. War Of Wrath
02. Into The Storm
03. Lammoth
04. Nightfall
05. The Minstrel
06. The Curse Of Feanor
07. Captured
08. Blood Tears
09. Mirror Mirror
10. Face The Truth
11. Noldor (Dead Winter Reigns)
12. Battle Of Sudden Flame
13. Time Stand Still (At The Iron Hill)
14. The Dark Elf
15. Thorn
16. The Eldar
17. Nom The Wise
18. When Sorrow Sang
19. Out On The Water
20. The Steadfast
21. A Dark Passage
22. Final Chapter (Thus Ends...)
 

Nach dem Meilenstein "Imaginations From The Other Side" war von den Krefeldern um Frontmann Hansi Kürsch wahrlich Grosses zu erwarten, hat man den Sound von BLIND GUARDIAN doch schlichtweg in andere Sphären katapultiert. Das Ergebnis hört auf den Namen "Nightfall In Middle-Earth" und auch dieses Album zeigt wieder alle Stärken der Truppe auf, die schon jetzt eine beeindruckende Reise vom Speed Metal der Anfangstage über Bombast- bis hin zu einer dezenten Progressive Metal - Note vollzogen hat. Und im Kern ist auch dieses Machwerk richtig klasse geworden.

Hier tummeln sich etliche Knaller auf nur einem Silberling. 'Nightfall', 'Mirror Mirror', 'When Sorrow Sang' und wie sie alle heissen sind durchweg auf Spitzenniveau und können absolut überzeugen (mal von dem recht langweiligen 'The Elder' abgesehen). Und doch hat dieses Album einen gewaltigen Haken, der in Form von gefühlten 50 Zwischensequenzen, Intros, Outros und Spoken Word - Einlagen, die dem ganzen dann doch einen eher störenden Hörspiel Charakter verleihen. Dieser ganze Firlefanz nimmt der Scheibe das Kompakte, eben die geballte BLIND GUARDIAN-Power, die ich noch auf den letzten Alben mit Begeisterung genossen habe. Weggelassen wäre ich hier trotz dem einen Miniausfall bei der Höchstnote, aber das ständige Gelaber zerrt dann doch an meinen Nerven. Das war schliesslich schon bei MANOWAR suboptimal. Abgesehen davon zeigt der Daumen aber doch nach oben. Zudem soll es ja auch noch Leute geben, die so etwas nicht stört.

Ich meine, hier wurde ein geiles Album zu einem Guten degradiert und das ist echt schade, bedenkt man einmal, wie das ganze hätte klingen können. Macht euch doch mal den Spass und hört euch das ganze Album am Stück an. Dann hört ihr es nochmal ohne all den Zwischenspiel-Ballast, dann wisst ihr, was ich meine!