Imperanon
Stained (2004)
Melodic Death Metal
Note: 10.0

 

Spielzeit: 40:55
 
Tracklist: 
 
01. Blade
02. Memories To Dust
03. Stained
04. Prisoner In Me
05. Sold
06. Hollow Man
07. Rhythm Of Pain
08. Shadowsouls
09. Vein (I Bleed)
10. The End
11. Jos Jotain Yrittää (Harva Meistä On Rautaa)
 

Imposanter könnte ein Album auf den ersten Blick gar nicht sein, als "Stained" von IMPERANON sich hier präsentiert. Verspielter keyboard-lastiger Melodic Death Metal mir einer verblüffenden Nähe zum powermetallischen Melodieverständnis unserer Zeit verbreitet sofort gute Laune und beeindruckt auch vom musikalischen Können der Musiker von der ersten Sekunde an. Nur zu gerne wurden IMPERANON mit ihren finnischen Landsmännern verglichen und oft sogar als Klon belächelt. Die Tatsache, dass der Frontmann hier ebenfalls auf den Namen Aleksi hört, dürfte diese Vergleiche nur noch befeuert haben. In der Tat sind die Ähnlichkeiten nicht von der Hand zu weisen, doch für mein Empfinden geben mir IMPERANON um einiges mehr als die BODOM-Kinder. Natürlich hinkt dieser direkte Vergleich ein wenig, haben Alexi Laiho und Co. doch um einiges mehr Material am Start, während IMPERANON bisher kaum auf der Bildfläche aufgetaucht sind und somit zu einem ewigen Geheimtipp verkümmerten.

Auf "Stained" wird durchgehend auf Abwechslung gesetzt und immer wenn man glaubt, man habe die Band in ein musikalisches Korsett gepresst, schlagen sie einen Haken und hauen einem einen Song um die Ohren, der diese Vorgefertigte Meinung gleich wieder über den Haufen wirft. So bricht beispielsweise das grandiose 'Hollow Man' aus diesem typischen Rahmen aus und setzt auf Clean-Vocals. Nichts weltbewegend Neues? Natürlich nicht, würden IMPERANON beim Chorus nicht auf einmal tatsächlich wie eine Powermetal- oder auch Progressive Metal-Band klingen. Dies gelingt mit einer fabelhaften Leichtigkeit, dass man seinen Ohren zuerst gar nicht trauen will. Schon springen die Finnen wieder in ihre Komfort-Zone zurück. Aber nur, um bei 'Shadowsouls' umso heftiger aus ihrer Schublade auszubrechen. Hierfür hat man sich eine Gastsängerin geschnappt, deren Stimme einem unter normalen Bedingungen, bedingt durch die fiesen Frequenzen, ganz schön auf den Zeiger gehen müsste. Nicht so bei der musikalischen Begleitung vom IMPERANON. Das quäkende Mädel verbindet sich unglaublich geil mit den virtuosen Licks und der Track mutiert mal eben so zum Highlight des gesamten Albums. Hymne!

Das hohe Niveau wird auf dem 2004er Output der Band durchgehend gehalten und Langeweile will erst gar nicht aufkommen. Fans der CHILDREN OF BODOM, NORHTER oder auch WINTERSUN sollten unbedingt mal ein Ohr riskieren oder am besten gleich dem ganzen Album eine Chance geben. Die Frage ist jetzt: Wie bewertet man ein Album, das durchweg starkes Material zu bieten hat und auf dieses vereinzelt noch brillantere Songs als Krönung oben drauf setzt? Genau, Höchstnote!