Magnificent, the
The Magnificent  (2011)
Hard Rock / Melodic Rock / AOR
Note: 10.0


Spielzeit: 01:02:04

Tracklist:

01. Holding On To Your Love         
02. Cheated By Love         
03. Memories         
04. Angel         
05. Satin & Lace         
06. Love's On The Line         
07. Bullets         
08. Smoke & Fire         
09. Tired Of Dreaming         
10. If It Takes All Night         
11. Lost         
12. Harvest Moon         
13. Drive (Bonus Japan)


Manchmal sind Kollaborationen doch was Feines. Ich denke da aktuell speziell an das erste und einzige Album von den Finnen THE MAGNIFICENT. Offenbar nur in einer sehr kleinen Auflage über Frontiers Records erschienen (und allem Anschein nach selbst über das Label nicht mehr zu beziehen) haben sich Sänger Michael Eriksen (CIRCUS MAXIMUS) und Gitarrist Torsti Spoof (LEVERAGE) zusammengesetzt und ein atemberaubendes Stück Melodic Rock / AOR erschaffen, bei dem mir von der ersten Sekunde an die Spucke weggeblieben ist. Schon nachdem ich den Schmachtfetzen 'If It Takes All Night' zu hören bekam war es beschlossen, dass diese Scheibe umgehend verhaftet wird. Bis nach Japan mussten wir buddeln, bis wir überhaupt mal auf erste Angebote gestoßen sind! Doch wisst ihr was. Egal ob es teurer war, egal dass eine längere Wartezeit in Kauf genommen werden musste... Es hat sich einfach mal fett gelohnt! Dieses Album ist der Oberhammer, und das vom ersten bis zum letzten Ton!!! Angefangen beim beschwingten Opener Holding On To Your Love', bei dem man fast meinen könnte, BON JOVI hätten ihren Horizont erweitert und gemeinsam mit RICHARD MARX ein Album ausgetüftelt, über das erotisch knisternde 'Satin And Lace' mit seiner Götterhookline versehenen Dominanz bis hin zu der einfach wunderschönen, Anfangs schon angesprochenen Ballade, 'If It Takes All Night' ist alles dabei, was man sich für ein Album dieses Genres nur wünschen kann. Man könnte durchaus behaupten, dass THE MAGNIFICENT ein wenig wie eine Metal-Version von ABBA klingen, dies aber handwerklich derart herausragend darbieten, dass es hier von uns allen Standing Ovations gibt.

Neben der tollen Produktion, die trotz (oder gerade WEGEN) ihrer Klarheit das perfekte Mass an Druck sowie Tonumfang auffährt, sind es natürlich vor allem die Musiker, die hier in einem gigantischen und mit allen Effekten beladenen Spotlight glänzen. Hier pfeift man auf undurchschaubare Komplexität, bietet im Gegenzug aber ein zu jedem Zeitpunkt positiv gemeintes "Easy Listening"-Feeling, welches den geneigten Fan in die 80s-Zeitkapsel zerrt und ihm dort dann ganz großes Kino präsentiert.

Manchmal können einem solche Funde wahrlich das Leben versüßen. Wer sich tatsächlich ebenfalls bis nach Japan durchbuddeln möchte, dem sei hiermit gratuliert, denn der Bonus-Track 'Drive' kann das Niveau der regulären Kompositionen locker halten. Wer mal wieder Bock auf eine Scheibe hat, bei der ein Ohrwurm den nächsten jagt, muss hier einfach zugreifen!