Combustion 
Warhead (2016)
Death Metal + Thrash Metal
Note: 5.5
 
Spielzeit: 35:20
 
Tracklist:
 
01. Evolution / Domination
02. Fed To The Wolves (Featuring Goatleeb Udder)
03. To Bear All Bitterness
04. Where Heaven Ends
05. Warhead
06. Crown Our Butchers
07. No Life Worth Living
08. Retaliate
09. Cease To Exist
10. Never (The Greater Good)
 
COMBUSTION kommen aus München und spielen eine recht moderne und groovige Mischung aus Death und Thrash Metal. Mit "Warhead" erschien gerade das Debütalbum der Bayern und auf den ersten Hör machen die Jungs vieles richtig. Der Opener 'Evolution / Domination' drückt ganz ordentlich und auch im folgenden Verlauf hat man mit 'Crown Our Butchers' und 'Cease To Exist' etliche nette Riffs am Start. Geht man dann allerdings in die Tiefe, indem man z.B. die Texte mitliest, stellt sich sehr schnell Ernüchterung ein. COMBUSTION schwimmen hier leider mit dem Strom und rezitieren etliche Gewalt- und Gore Fantasien, ohne jedoch eigene Akzente zu setzen. In 'Fed To The Wolves' werden erst die Viecher ausgehungert, damit die Mutter ihr Kleinkind an selbige verfüttern kann, weil sie zu schwach ist, ihm eigenhändig das Leben aus dem Leib zu pressen. Klingt ja mächtig necroromantisch, wirklich! 'Warhead' dreht sich um den harten Einzelkämpfer, der natürlich alles und jeden niedermetzeln kann, weil man eben ein Warhead ist. Aha ... Vermutlich spricht man dann in 'Crown Our Butchers' das Flüchtlingsdilemma an und kommt zu dem Schluss, das man ja eben selbst Schuld hat und es deshalb nichts besser verdient hat. Erinnert mich beinahe daran, wie mir immer wieder bei Anne Will Maischberger hart aber fair die Augen zugefallen sind, weil sich die ganzen "Experten" gebetsmühlenartig wiederhol(t)en. Gesellschaftskritik ist ja schön und gut, aber wenn man so etwas schon in einem Song verarbeitet, dann doch bitte mit etwas intelligenteren Phrasen, die nicht schon seit Jahren von achtunddrölfzig Bands zuvor verwendet wurden. 
 
Wenn wir jedoch wieder von den platten Texten weggehen, dann lässt sich "Warhead" prima hören. Das Organ von Frontmann Phil tönt ordentlich und herrlich tief und auch musikalisch erinnert mich das Ganze hier und da an frühere FEAR FACTORY, was ich durchaus als Kompliment verstanden wissen möchte. Woran COMBUSTION aber noch etwas arbeiten könnten, wäre ein stimmiger Fluss innerhalb ihrer Stücke. Die Luft ist einfach ziemlich schnell raus und man mag sich so gar nicht gern ausschließlich auf die Musik konzentrieren, da man als Hörer so gar nicht überrascht wird und das letzte Drittel eher abgesumpft am Rande wahr nimmt. SO habe ich mir einfach einen Song pro Tag vorgenommen, damit ich auch wirklich alles aufmerksam mitverfolgen und beurteilen konnte, denn hier haben wir offensichtlich einen Newcomer, der sich tatsächlich entwickeln könnte. Einen Rohdiamanten würde ich es jetzt zwar nicht nennen, aber immerhin eine Band die es verdient hat, Gehör zu finden.