Accept
Objection Overruled (1993)
Heavy Metal
Note: 8.0

 

Spielzeit: 47:53
 
Tracklist: 
 
01. Objection Overruled
02. I Don't Wanna Be Like You
03. Protectors Of Terror
04. Slaves To Metal
05. All Or Nothing
06. Bulletproof
07. Amamos La Vida
08. Sick, Dirty And Mean
09. Donation
10. Just By My Own (Instrumental)
11. This One's For You
 
Eine Rezi zu einem ACCEPT-Album zu schreiben ist wirklich eine Mammutaufgabe für mich, da sich in mir ständig zwei Stimmen melden. Die eine schreit ununterbrochen "mehr, mehr, mehr", die andere wünscht sich (und das tut mir richtig leid!!!) einen anderen Sänger. Ich konnte mit den Vocals von Udo Dirkschneider nie viel anfangen und bevorzuge tatsächlich das meistgehasste "Eat The Heat" Album und hab es sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen, dass die Solinger Stahlschmiede mit "Blood Of The Nations" einen neuen Sänger präsentierte, der tatsächlich ein würdiger Nachfolger für Udo zu sein scheint. Doch kommen wir zu "Objection Overruled".
 
Schon von Beginn an bin ich fasziniert von der grandiosen Gitarrenarbeit. So viel Spielgefühl findet man heute nur noch selten und jeder Ton, jedes Riff scheint aus einem nie enden wollenden Fundus an Herzblut zu stammen. Der absolute Hammer! Ab Track 4 ('Slaves To Metal') wurde ich das erste Mal so richtig in den Charme dieser Platte gezogen. Doch als dann diese Hymne, dieses Meisterwerk, dieses... 'All Or Nothing' an der Reihe war, habe ich mich trotz des Reibeisenorgans des sympathischen Brüllwürfels in diese Platte verliebt. Allein dieser Song ist den Besitz dieser Scheibe wert, verdammt! Das nachdenkliche 'Bulletproof' direkt hinterher zu schieben war ein kluger Schachzug, der "Objection Overruled" herrlich abwechslungsreich macht. Bei den Lyrics zu 'Donation' ist mein Grinsen quasi im Gesicht festgemeisselt. Einfach klasse! Das dritte Highlight dieses Albums. Als Geschenk gibt es dann auch noch einen Instrumental Song (als hätten die Jungs ihn MIR schenken wollen), bei dem man sich ganz in die Hoffmann’schen Gitarren vertiefen kann und den erstklassigen Solos lauschen kann. 'Just By My Own' kann was. Liebhaber von ACCEPTs berühmten Twin-Guitars werden zudem an 'This One's For You' ihre helle Freude haben (obwohl mir derzeit nicht ganz klar ist, mit wem oder was da gerade abgerechnet werden soll???).
 
Fazit: ACCEPT haben hier seinerzeit ein abwechslungsreiches Comebackalbum abgeliefert, welches jeden Fan begeistern dürfte, auch wenn es nicht ihr Bestes in der Diskographie darstellen mag. Geschenkt. Hier geht es ums Wesentliche: ehrlichen, echten Heavy Metal mit einer ordentlichen Portion Authentizität. Udo hin oder her: ich bin ACCEPT-Fan und nach dieser Scheibe noch ein bisschen mehr als zuvor. Während ich diese Zeilen in die Tastatur hacke läuft 'All Or Nothing' auf Repeat und das kann jetzt gerne noch mal 2 Stunden so weitergehen. Ich danke dieser Band hiermit für meinen neuen ACCEPT-Lieblingssong... und das von ganzem Herzen ("Metal Heart" bleibt dennoch unvergessen)! Ach ja, Udo-Fans dürfen meiner Wertung gerne einen fetten Punkt hinzu addieren, ist doch Ehrensache ;)