Manimal
Trapped In The Shadows (2015)
Heavy Metal + Power Metal
Note: 7.5

Spielzeit: 50:21

Tracklist:

01. Irresistible
02. March Of Madness
03. The Dark
04. Trapped In The Shadows
05. Invincible
06. Man-Made Devil
07. Silent Messiah
08. The Journey (feat. Udo Dirkschneider)
09. Screaming Out
10. Psychopomp


Und weiter geht es bei den Schweden MANIMAL. Das Tier im Menschen, so deute ich mal salopp den Bandnamen, gründete sich im Jahre 2001 in Göteborg und geboten wird recht traditioneller Heavy Metal respektive Power Metal, der im Fahrwasser von JUDAS PRIEST ("Painkiller"-Ära!) oder auch PRIMAL FEAR schippert, mich aber auch hin und wieder an die Kollegen von ASPERITY und STEEL ATTACK erinnert. Mit ihrem Debüt "The Darkest Room" konnten die Musiker bereits in ihrer Heimat erste Charterfolge verbuchen und nun will man mit dem Nachfolger "Trapped In The Shadows" natürlich am Erfolg des Erstwerkes anknüpfen.

Das sollte auch gar nicht so schwer werden, denn viele Fans der oben genannten Bands werden MANIMAL das neue Material quasi aus der Hand fressen. Schon der Opener 'Irresistible' hat es in sich und das sah die Band offenbar ebenso, denn man drehte dazu auch gleich ein Video und koppelte den Track als Single aus. Doch nicht nur Fans von highscreamlastigem Power Metal werden an MANIMAL ihren Spaß haben, sondern auch jene, die sich etwas Abwechslung in diesem Genre nicht verwehren. Frontmann Samuel Nyman hat nämlich nicht nur den vielzitierten Eierkneifgesang im Repertoire, sondern kann auch düster ('Man-Made Devil') oder Dank des Kinderchors im Refrain von 'Screaming Out' irgendwie fröhlich. Die Musik der Schweden scheint auch Legenden zu überzeugen, denn für 'The Journey' konnte man Udo Dirkschneider (U.D.O., ex-ACCEPT) für einen Gastauftritt gewinnen. Für manche von euch wird dies schon Kaufgrund genug sein und wer meine Reviews über einen längeren Zeitraum verfolgt hat, der weiß auch, dass ich mit der Stimme von Udo kaum etwas anfangen kann und bevor ich mich hier schon wieder wiederhole und es euch aus den Ohren raus kommt, hüpfe ich direkt mal zum Ende und frage mich, warum ich den Abschluss 'Psychopomp' so seltsam finde? Bis 'Silent Messiah' (klingt etwas nach ANGEL DUST mit symphonischem Einschlag) bin ich voll auf einer Linie mit MANIMAL und für meinen Geschmack dürfte das Album an dieser Stelle dann enden, denn das Wesentliche haben die Schweden damit eindrucksvoll verdeutlicht und ich finde, dass MANIMAL weder Gastauftritte noch Kinderchöre nötig hätten, um zu überzeugen. Unterm Strich ist "Trapped In The Shadows" aber wirklich ein gutes Album geworden, welches Aufmerksamkeit verdient hat.

Mix und Mastering von Achim Köhler (PRIMAL FEAR, BRAINSTORM, SINNER) vorgenommen und ich kann nur sagen, dass mir die Produktion ganz gut gefällt. An dieser Front gibt es also nichts zu meckern. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass sich MANIMAL nicht wieder geschlagene sechs Jahre Zeit lassen, bis sie mit ihrem dritten Album an den Start gehen werden, denn das Debüt erschien schon im Jahre 2009. Das neue Label AFM Records (früher war die Band bei MMM) wird da hoffentlich etwas dahinter sein, denn es wäre schade, wenn eine derart gute Band wegen Trödelei in Vergessenheit geraten würde.


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