Red Eyes
Obey The Beast (2012)
Heavy Metal
Note: 4.0


RED EYES servieren uns mit "Obey The Beast" ihr erstes Full-Length-Album und wollen den Hörer mit Old School-Metal packen und fesseln. Die Band will laut Info-Sheet ihre Frustration über die aktuelle Weltlage zum Ausdruck bringen. Die Band aus Amsterdam hat mich direkt bei der ersten Beschreibung neugierig gemacht. Doch schon mit dem ersten Track 'Crash' folgte absolute Ernüchterung. Von Anfang an hatte ich das Gefühl, dass hier zwei Welten aufeinander prallen, denn Sänger Lucas Pruim schien komplett am Rest der Band vorbei zu singen. Dies besserte sich zwar dann mit den Folgesongs ein wenig, aber im Großen und Ganzen konnte mich nichts wirklich mitreißen, was auf "Obey The Beast" vertreten ist. Sicher, das Solo in 'Wicked Devils' ist ganz ordentlich und auch 'Nightmare' ist kein schlechter Song. Doch der dünne Sound (produziert in den Soundlodge Studios, Gitarrist Yordi Lopez hat selbst gemischt, Darious van Helfteren [JUDAS PRIEST, REVAMP, KYTEMAN u.a.] hat gemastert) machte mir selbst die brauchbaren Momente des Albums madig. Ich habe eine ganze Weile überlegen müssen, woran mich der Sound der Holländer erinnert. Eine Prise ACCEPT, etwas METAL CHURCH, vielleicht auch noch eine Nuance ROSE TATTOO...

Stelle ich das Songmaterial jedoch neben die Klasse der gerade aufgeführten Bands, so bleibt unter'm Strich das Fazit, dass RED EYES auf "Obey The Beast" genauso spannend sind, wie das dazugehörige Albumcover. Wenn ich dieses Album privat aufgelegt hätte, wäre es schon nach dem zweiten Song abgewürgt worden und durch etwas Gehaltvolleres ersetzt worden. Und so viel hätte ich dabei nicht verpasst. Auf diese Scheibe hat die Welt leider nicht gewartet. Kann passieren.


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