FireForce
Annihilate The Evil (2017)
Power Metal
Note: 6.5
 
Spielzeit: 50:33
 
Tracklist: 
 
01. The Boys From Down Under
02. Revenge In Flames
03. Fake Hero
04. Dog Soldiers
05. Oxi Day
06. Thyra's Wall
07. Defector (Betrayer Of Nations)
08. The Iron Brigade
09. White Lily (Okhotnik)
10. Iron, Steel, Concrete, Granite
11. Herkus Mantas
12. Gimme Shelter (THE ROLLING STONES-Cover)
 
Im Jahre 2008 erblickte in Antwerpen mit FIREFORCE aus den Überresten von DOUBLE DIAMOND eine neue Band das Licht der Welt, die sich ganz dem Power Metal verschrieben hat. Der Sound ist verwandt mit dem von Bands wie MYSTIC PROPHECY (wie praktisch, dass das dritte Album auch gleich in den Kemptener The Prophecy & Music Factory Studios unter der Leitung von Christian Schmid und R.D. Liapakis (ihr habt es sicher erraten: MYSTIC PROPHECY;) aufgenommen wurde). Hier und da schimmert mal etwas IRON SAVIOR durch, vor allem, wenn es um die Melodien geht. Auf "Annihilate The Evil" haben die Belgier im Vergleich zum Vorgänger "Deathbringer" (2014) das Gaspedal etwas zurückgefahren, was allerdings nicht bedeutet, dass FIREFORCE ihre thrashigen Momente ganz unter den Tisch haben fallen lassen (man höre zur Referenz nur mal 'Dog Soldiers'). Nur zu gerne wildert man nun im Midtempo, was Stücke wie 'Fake Hero' und 'Oxy Day' nur zu deutlich unterstreichen. 
 
Rein optisch könnte man FIREFORCE natürlich mit SABATON in eine Schublade stecken, haben sie doch ebenso eine Vorliebe für Tarnklamotten auf der Bühne. Fairerweise muss man jedoch dazusagen, dass die Belgier an die Hitdichte der Schweden mitnichten ankommen. Während Songs wie 'Herkus Mantas' und 'Defector (Betrayer Of Nations)' etwas herausstechen, sind viele der anderen Stücke eher unscheinbar und bleiben nur schwer im Gedächtnis hängen. Und hier liegt auch der Knackpunkt von "Annihilate The Evil". Etwas zu gleichförmig, nicht spektakulär genug und mit Filip "Flype" Lemmens ein Frontmann, der in den härteren Passagen durchaus zu punkten weiß (ANNIHILATOR hatten dieses Problem auch mal, falls ihr euch noch daran erinnert), in getragenen Momenten jedoch leider nicht wirklich überzeugt. Viele Gesangslinien wirken sogar etwas trocken und während sich die Instrumentalfraktion redlich Mühe gibt, spannende Melodiebögen zu kreieren, bellen die Vocals in vielen Bereichen eher monoton vor sich hin. Kurzum: ein 'Cybernatic Queen' (IRON SAVIOR) ist von FIREFORCE nicht zu erwarten. Dafür macht die THE ROLLING STONES-Coverversion 'Gimme Shelter' aber Laune und ist ein netter Abschluss für ein gutes, aber noch kein überragendes Album. Am Ende eines Albums frage ich mich immer, ob ich mir dieses Werk in die Sammlung stellen würde. Im Falle von "Annihilate The Evil" verneine ich dies eher, da griffige Hooklines im Power Metal-Sektor unabdingbar sind.