Gian
All Life Erased (2015)
Melodic Death Metal / Thrash Metal
Note: 6.5

Spielzeit: 38:58

Tracklist:

01. Trauma
02. Bloodstorm
03. All Life Erased    
04. ZombieChrist
05. Self-Immolation Party
06. Burn
07. A Perfect Shot
08. Pain and Pleasure
09. Aggression Unleashed    
10. No Absolution
11. Capital Punishment


Man kann ohne Weiteres behaupten, dass sich manche Bands ganz schön Zeit lassen, um aus dem Quark zu kommen. So auch GIAN aus Finnland, die erst ganze zehn Jahre nach ihrer Gründung mit ihrem Debüt "All Life Erased" auf der Bildfläche erscheinen. GIAN hatten schon immer das Problem, Mitstreiter für ihre Sache zu gewinnen, die dann auch gewillt waren, lange genug im Bandgefüge zu verweilen, um ernsthaft damit zu arbeiten. Seit 2009 haben GIAN ganze drei Gitarristen verschlissen. Was lange währt ...

"All Life Erased" ist ein Hybrid aus Melo Death und Thrash Metal geworden und an sich beeindrucken die Finnen eigentlich lediglich mit ihren Melodien und Harmonien, die sie immer wieder recht geschickt in ihren Songs verwoben haben. Leider krankt ihr Erstling jedoch an dem Umstand, dass der Hörer hier weder Fisch noch Fleisch serviert bekommt. Vermutlich sind manche Tracks um einiges älter als andere und GIAN lassen sich nur schwerlich festnageln. Nach dem tollen Auftakt mit 'Trauma' driften GIAN bereits ab und addieren Clean Vocals zu 'Bloodstorm', nur um dieses Konzept direkt wieder über den Haufen zu werfen, um beim Titelsong auf nervige Screams zu setzen. So schroten sich die Musiker ein ums andere Mal durch ein unrund wirkendes Album, welches durchaus seine Momente hat. Im Großen und Ganzen jedoch verliert man recht schnell den ersten positiven Eindruck und ein Kauf der Platte ist nur jenen zu empfehlen, die speziell nach einer Platte dieser Art dürsten. Reinhören ist folglich unabdingbar bevor man "All Life Erased" käuflich erwerben möchte. Mir selbst haben nur die ersten beiden Tracks gefallen und beim Rest habe ich mich immer wieder dabei ertappt, dass mir wünschte, die Scheibe wäre endlich zu Ende. Das sind nicht gerade rosige Aussichten für ein Erstwerk, doch wie heißt es so schön: Jedem Tierchen sein Pläsierchen!


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