Fieberwahn
Ewige Nacht (2016)
Death Metal + Black Metal
Note: 6.5
 
Spielzeit: 56:15
 
Tracklist: 
 
01. Letzte Dämmerung (Instrumental)
02. Stahl Und Feuer
03. Totenrache
04. Stärke 10
05. Jetzt Gehörst Du Mir
06. Der Tod
07. Blutopfer
08. Ewige Nacht
09. Inquisition 1540
10. Die Rückkehr Des Morgensterns
11. Meister
12. Blut
 
Ui, mal eine Band aus Südtirol! Das hat man auch nicht oft. FIEBERWAHN spielen angeschwärzten Death Metal und wurden 2009 gegründet. Nach einem ersten Demo gibt es nun das Debüt "Ewige Nacht" nachgereicht, wobei es so aussieht, als wäre dieses Album schon im Vorjahr erschienen. Allerdings noch in Eigenregie. Nun haben sich Bret Hard Records der Truppe angenommen und veröffentlichen es (vermutlich) noch einmal ganz offiziell. Die Idee ist auch gar nicht mal schlecht, denn FIEBERWAHN haben durchaus etwas zu bieten. Nach einem fluffigen Intro steigt die Band mit 'Stahl Und Feuer' auch sogleich brachial in ihre Langrille ein. Worum es geht? "Zeigt kein Erbarmen ... bis die Menschheit fällt!" Deutlich genug? Prima, dann können wir ja weiter machen. 'Totenrache' klingt auch schon mächtig angepisst, allerdings meint man hier immer "Tod den Reichen" zu vernehmen, aber das wird FIEBERWAHN sicher nicht stören, sind die ja ebenfalls Teil der verendenden Menschheit. 'Stärke 10' fängt dann dagegen um einiges ruhiger an und bedrohlich führt einen ein fast düster-poppiger Basslauf wieder zurück zur Aggression. Wer kein Problem hat mit geöffneten Schenkeln, Brüsten und einer geprügelten Frau, die eh nur soviel Wert sein soll wie ein Tier, der wird vermutlich auch mit den kranken Fantasien von 'Jetzt Gehörst Du Mir' warm werden. Vermutlich aus Sicht eines perversen Folterers geschrieben und wahrlich Geschmackssache. Aber bevor ihr euch deswegen einnässt, lest mal ein paar Texte von CANNIBAL CORPSE. Beweisführung abgeschlossen. Zugegeben, wenn man das Ganze einmal in einem EISREGEN-ähnlichen Gewand hört, wirkt es irgendwie anders. Die Kernaussage bleibt jedoch gleich. Um euch jetzt nicht jeden Song einzeln vorzukauen, möchte ich noch ein kleines Lob für das bemerkenswerte 'Inquisition 1540' und den Abschlusstrack 'Blut' aussprechen. 
 
FIEBERWAHN machen also vieles richtig. Etwas negativ fällt mir hier auf, dass einen die Riffs nicht immer wirklich anspringen. Es könnte durchaus an so manchen kleinen Timingschwankungen liegen, die viele Songs ... einmal rein nüchtern betrachtet ... etwas "unrund" erscheinen lassen. Auch textlich mögen die Südtiroler nicht sonderlich originell sein und vielen wird das Material deutlich zu plakativ erscheinen. Daher bitte am besten vor einem eventuellen Kauf noch einmal selbst reinhören, damit ihr auch sicher sein könnt, dass euch das Gebotene hier zusagt. Ich befinde hier ein "kann man durchaus mal hören", aber eine Sensation ist das hier noch nicht.