Night In Gales
The Last Sunsets (2018)
Melodic Death Metal + Thrash Metal
Note: 9.0
 
Spielzeit: 39:46
 
Tracklist: 
 
01. The Last Sunsets
02. Dark Millenium
03. The Mortal Soul
04. The Passing (Instrumental)
05. Architects Of Tyranny
06. The Abyss
07. The Spears Within
08. Circle Of Degeneration
09. Kingdom Of The Lost
10. Cessation (Instrumental)
11. In Pain, In Silence
12. Dust And Form
 
Sieht man einmal von der Compilation "Ashes & Ends" (2014) ab, war es stolze sieben Jahre sehr ruhig um die deutschen Melodic Deather NIGHT IN GALES. Nachdem Frontmann Björn Goosses die Band nach dem 2011 erschienenen Album "Five Scars" verließ, war umdenken angesagt. Doch sehr weit mussten die Schatten dann auch wieder nicht reichen, denn Ursprungssänger Christian Müller hat bereits auf "Five Scars" Backing-Vocals beigesteuert und ist nun als Ersatz für Björn Goosses wieder mit an Bord. Wer die Band noch aus ihren Anfangstagen kennt, den wird diese Nachricht sicherlich verzücken. Damals nahmen NIGHT IN GALES die EP "Sylphlike" (1995) und die Single "Razor" (1996) auf. Beim Debüt stand hingegen bereits Björn Goosses am Mikrofon. Nun kommen Altfans erstmals in den Genuss, Christian über eine volle Spielzeit röcheln zu hören. 
 
"The Last Sunsets" hat es auch wahrlich in sich. Spielerisch ist die Band längst gereift und haut einen Melodic Death Metal-Leckerbissen nach dem anderen raus. Von verträumten, eher bedächtigen Melodien bis hin zu blanker Raserei ist alles vertreten, was das Genre besonders in den Anfangstagen zu bieten hatte. Die Referenzen reichen hierbei von frühen IN FLAMES bis hin zu den Königen AT THE GATES höchstselbst. Es ist immer wieder ein Vergnügen, der Lead Gitarre zuzuhören. Manchmal sehr verhalten und vorsichtig, während die Rhythmussektion unbeirrt vor sich hinschrotet. Dann wieder wird der musikalische Spielball abgegeben und das Rampenlicht gebührt sehr durchdachten Soli. Die beiden Ohrenstreichler 'The Passing' und 'Cessation' dienen lediglich als Ausklang bzw. Auftakt zum nächsten Knaller. Hier einzelne Songs herauszupicken würde an Blasphemie grenzen, denn "The Last Sunsets" funktioniert als Album perfekt. Fans des Genres, besonders dessen Entstehungstagen, müssen hier unbedingt mal ein Doppelpack Ohren riskieren. Das lange Warten hat sich gelohnt. Danke dafür und willkommen zurück!