Vorum
Current Mouth (2015)
Death Metal
Note: 5.0

Spielzeit: 18:07

Tracklist:

01. Angels Death
02. Tri Ennial
03. In Grime In Lust
04. Current Mouth
05. Hungry Wounds


Es sind nun schon zwei Jahre vergangen, seit ich das Debüt "Poisoned Void" der Finnen VORUM auf dem Tisch hatte. Nun folgt mit "Current Mouth" Nachschlag in Form einer EP. Verglichen mit dem Erstwerk haben sich VORUM jedoch etwas verändert. Wo man jetzt bei den meisten anderen Bands von Weiterentwicklung sprechen würde, muss man den Finnen hier jedoch einen gewaltigen Rückschritt attestieren. Dieser ist allerdings beabsichtigt und die Band schielt noch weiter zurück zu den Anfängen und präsentiert sich garstiger denn je. 'Angels Death', so der Titel des Openers, lässt zwar durchaus noch Parallelen zum Debüt erkennen (tonnenweise Hall auf der Stimme, schneidender Drumsound), doch während man auf "Poisoned Void" noch darauf bedacht war, sorgsam kleine Melodien einzubetten, ist dies auf "Current Mouth" quasi gen Null zurückgeschraubt worden. Lediglich der Titelsong lässt sich dazu herab, mal ganz kurz mit ein paar kurzen eingängigen Momenten durchzuscheinen, doch der Rest ist getaucht in tiefste Schwärze, die dem Black Metal schon viel näher als dem Death Metal steht. Die Strukturen sind chaotisch, bedrohlich und verdienen sich den Extreme Metal-Stempel mit Leichtigkeit. VORUM scheinen wirklich auf hörerfreundliche Strukturen zu verzichten und bevorzugen es, Gift und Galle zu spucken. Als wäre alles plötzlich egal geworden!

Ebenso hat ein Labelwechsel stattgefunden, denn von Woodcut Records ist die Truppe zu Sepulchral Voice Records übergelaufen, die diese EP später auch noch als Vinyl nachreichen wollen. Aufgenommen und gemixt wurde "Current Mouth" von Gottfrid Åhmann (IN SOLITUDE / INVIDIOUS / DEGIAL), während das Mastering von Angel of Doom (Rape of Harmonies) erledigt worden ist. Das Artwork stammt von Pelle Åhmann (IN SOLITUDE / INVIDIOUS), der sich zudem das Layout mit Erik Danielsson (Trident Arts / WATAIN) teilt.

Mit einem Fazit tue ich mich hier jedoch sehr schwer, denn, auch wenn ich die Absicht hinter der neuen Ausrichtung verstehen kann, so haben VORUM mir hier nahezu alle Momente genommen, welche das Debüt noch interessant und hörenswert machten. Ich muss zudem zugegeben, dass selbst "Poisoned Void" nach dem Review nicht ein einziges Mal den Weg in meine Anlage gefunden hat, und bei "Current Mouth" wird sich das erst recht nicht ändern. Für die Krachfanatiker unter euch wird diese EP ein gefundenes Fressen sein, doch wer auch nur einen Funken Wert auf Eingängigkeit legt, macht um VORUM heuer besser einen großen Bogen.


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