Provocation
Forging The Gods (2012)
Death Metal
Note: 6.5


Die 2004 gegründeten PROVOCATION veröffentlichen nach zwei Promos (2008 und 2009) nun ihre erste Full-Length-Scheiblette, die auf den Namen "Forging The Gods" getauft wurde. Geboten wird Brutal Death Metal, der sich auch gerne mal im Pig Squeal-Schrank bedient. Von einem Bree Bree-Inferno ist man allerdings noch eine ganze Ecke entfernt. Dazu sind viele Passagen einfach zu langsam und zu verhalten. Das macht den neuen Output der Truppe aus Unterfranken nicht besonders hart im klassischen Sinne, aber dennoch verdammt heavy. Bassist Daniel und Gittarist Manuel könnten den absoluten Sickos unter euch auch von den Porngrindern CLITSPLIT bekannt sein. Kommen wir nun zur Langrille selbst.

Nach einem kurzen Intro springen wir direkt ins Geschehen und schon während 'Overkill' läuft, kann man sich entscheiden, ob man das Gehörte nun mögen will, oder es lieber bleiben lässt. Ich entscheide mich für ersteres und beginne sehr schnell, die ersten Songs wirklich zu genießen. Der doomige Anteil, der in vielen Bereichen aufblitzt, steht der Band wirklich gut zu Gesicht, allerdings verliert man sich auch ein wenig in der Monotonie. Das kann bei manchen Bands durchaus noch den letzten Funken herauskitzeln, im Falle von PROVOCATION geht es mir leider nicht so. Hypnotisch geht anders. "Forging The Gods" hat sowohl auf der Plus- als auch der Minus-Seite einiges zu bieten. So sind beispielsweise viele Riffs echt eine Wohltat (auch wenn Fans des Genres nicht viel Neues geboten bekommen). Wenn Sänger Bastian jedoch den Grunt/Growl/Squeal-Sektor verlässt und es kurzzeitig in Richtung thrashigem Schreien geht (gegeben bei 'Overkill', 'Aiming A Crushing Blow' und 'Uniform The Masses'), klingt das Ganze wieder ein wenig fahrig und unausgereift. Noch mehr Heavyness wäre hier wohl angebracht, aber das ist nur meine persönliche Meinung. Überraschend sanft wird es dann in der Albummitte mit dem Instrumental-Stück 'Superior Entity Rising', bei dem man sogar mal die Akustische auspackt. Hier bekommt man die Gelegenheit, die erste Albumhälfte nochmal Revue passieren zu lassen, sowie sich auf die zweite Hälfte vorzubereiten. Den größten Minuspunkt fangen sich PROVOCATION dann aber leider mit dem Platzieren eines Hiddentracks am Ende des Albums ein. Ich muss gestehen, dass ich die Dinger schon immer bis auf's Blut gehasst habe. Besonders, wenn man das Gefühl hat, dass die Stille sich wie Kaugummi zieht.

Fazit: PROVOCATION bieten gute Ansätze und sind für Komplettisten sicher ein angenehmer Snack zwischendurch, werden bei zunehmender Spielzeit aber schnell etwas eintönig. Es fehlen die richtig großen Songs, um sich im Gedächtnis zu verankern. Gemessen an den ganz Großen des Genres hat man noch eine ganze Portion Lehrgeld zu bezahlen. Dennoch ist die Truppe auf einem guten Weg und schon mit dem nächsten Album könnten die Jungs richtig was reißen. Derzeit eignet sich das Material aber eher für nebenbei. Schade eigentlich...


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