Amaranthe
The Nexus
2013
Melodic Death Metal / Pop Metal
Note: 7.0

Spielzeit: 39:16

Tracklist:

01. Afterlife
02. Invincible
03. The Nexus
04. Theory Of Everything
05. Stardust
06. Burn With Me
07. Mechanical Illusion
08. Razorblade
09. Future On Hold
10. Electroheart
11. Transhuman
12. Infinity


Ähh... ja... Nun, was gibt es zum zweiten Release der Schweden AMARANTHE zu sagen? "The Nexus" ist eine Mischung aus Melodic Death Metal der modernen Sorte, vermischt mit den Abartigkeiten der Neunziger Jahre. HADDAWAY, BLÜMCHEN und wie sie alle heißen, haben uns damals ganz furchtbar gequält. Doch dies scheint kein Grund für AMARANTH zu sein, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Elektrosounds und diverse Beats sind diesen musikalischen Folterkammern entliehen worden und werden nun in "The Nexus" gequetscht, dass es teilweise weh tut. Der erste Durchlauf war am schwersten, denn die Band wirkte auf mich in ihren Kompositionen unruhig und an mancher Stelle war ich sogar ein wenig angewidert. Doch wenn man die persönliche Abneigung etwas in den Hintergrund rückt, muss man der Band zugestehen, dass sie handwerklich wirklich nicht übel ist. Gleich drei Vokalisten buhlen um die Gunst des Hörers, wobei eine Frauenstimme, in diesem Fall von der durchaus ansehnlichen Frontfrau Elize, besonders heraus sticht. So nach und nach bleiben dann auch die Songs aus diesem Metal/Pop-Mischmasch im Ohr hängen und "The Nexus" ist gar nicht mehr so schlimm wie eingangs erwähnt. Der Titelsong und das vorab ausgekoppelte 'Burn With Me' haben sogar einen gewissen Charme, den man aber nur entdecken wird, wenn man einen sehr offenen musikalischen Horizont sein Eigen nennen kann. Fast hätte mich das Zweitwerk der Schweden doch noch überzeugen können, doch mit dem grausamen 'Electroheart' wird der mühsam erarbeitete okaye Eindruck mit Füßen getreten und will mir ums Verrecken nicht gefallen. Nun ist das ja mit dem Reviewschreiben so eine Sache. Wie bewerte ich etwas, gegen das ich eine persönliche Abneigung hege, dies der Leistung der Band aber nicht gerecht werden würde? Ganz einfach: Ich analysiere, was das Ziel der Band war. Und das lautet, den Pop-Kram mit melodischem Death Metal zu verbinden. Dies ist den Musikern auf jeden Fall gelungen. Weder an der Produktion noch am handwerklichen Können gibt es (theoretisch) etwas auszusetzen und "The Nexus" wird definitiv seine Liebhaber finden. Davon ziehe ich jetzt all die Stellen ab, die mir wirklich in den Ohren (und in der Seele) weh getan haben und bitte sehr! Aber jetzt raus aus meinem Player, denn ich brauch den noch ne Weile.

Fazit: IN FLAMES treffen auf CRYOSHELL treffen auf HADDAWAY treffen auf... igitt! Aber sonst ganz gut umgesetzt.


http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=5050