Difused
The Silence (2013)
Melodic Death Metal
Note: 8.0

Spielzeit: 36:13

Tracklist:

01. Intro
02. The Silence
03. Illusions Turned Into Dust
04. Awake
05. Pain
06. Ghost Of Death
07. Black Birds
08. Moon's Delusion
09. Temptation


Aus dem schönen Münsterland dröhnt es schier metallisch aus dem Keller. Und das ist auch prima so, denn die 2005 gegründeten DIFUSED haben sich ans Werk gemacht, um ihr zweites Album zu vollenden. Im Jahre 2010 debütierte die Band mit "September" und zwei Jahre später erschien "The Silence" vorerst via Eigenproduktion. Jetzt haben sich 7hard Records ihrer angenommen und das Album wird somit einem breiten Publikum zugänglich. Dies macht durchaus Sinn, denn der Melodic Death Metal, den uns die Jungs hier bieten, sollte wirklich von mehreren Ohren gehört werden. Verdammt, die Jungs sind gut!

Nach dem kurzen (aber stimmigen) Intro, legen DIFUSED sogleich mit dem Titelsong los. Der Sound kommt druckvoll und die Instrumente schön differenziert aus den Boxen. Harsche Growls demonstrieren direkt, was die Hörer von "The Silence" zu erwarten haben. Der plötzlich einfallende Klargesang lässt dann aufhorchen. In diesem Genre gehört es ja mittlerweile fast zu den Standards, dass Clean-Vocals benutzt werden und leider gleichen sich die Stimmen und Tonlagen oft immens. Ganz anders bei DIFUSED. Hier assoziiert man eher das Organ von einem Michael Poulsen (VOLBEAT) zwischen den gutturalen Death Metal-Auswüchsen. Zugegeben, es klingt etwas geknödelt bis theatralisch, ist aber einfach mal erfrischend anders und bei weitem nicht von schlechten Eltern. Etwas negativ fallen besonders zu Beginn die Songanfänge auf. Das obligatorische Röhren wird, beinahe einem Ritual gleich, ein ums andere Mal aufgetischt. Hier frage ich mich, warum in diesem Punkt der Abwechslungsreichtum von "The Silence" nicht einfach fortgesetzt wird, sondern auf leicht konstruiert wirkende Schemata zurückgegriffen worden ist ...

Eine kleine Wendung nimmt dann jedoch das grandiose 'Ghost Of Death', welches vor allem im Gesangssektor weitere (rauere) Facetten zu Schau stellt. Dazu gibt es immer wieder tolle Melodien zu bestaunen, die von der Band geschickt zu prägnanten Songs zusammengeflochten wurden. Der Gitarrensound weiß duch das extreme Downtuning ebenfalls zu gefallen und zaubert uns immer wieder eine echte Wand mitten ins eigene Gehörzentrum. Zum Abschluss schlagen DIFUSED dann jedoch ruhigere Töne an und bieten auf dem Rausschmeißer 'Temptation' gar balladeske Töne. Die Growls weichen dem Klargesang, das Geknüppel der Atmosphäre und DIFUSED entlassen den Hörer bereichert wieder in den Alltag.

DIFUSED sind ein interessanter Hybrid verschiedener, auch gern mal moderner Stilistiken unserer Szene und weit entfernt von Stangenware. Aufgeschlossene Melodeath-Fans sollten diese Band auf jeden Fall mal anchecken. Ich für meinen Teil bin angenehm überrascht worden!


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