Sabaton 
Attero Dominatus (2006)
Powermetal
Note: 9.5
 
Spielzeit: 40:58
 
Tracklist: 
 
01. Attero Dominatus
02. Nuclear Attack
03. Rise Of Evil
04. In The Name Of God
05. We Burn
06. Angels Calling
07. Back In Control
08. Light In The Black
09. Metal Crüe
 
Es gibt ja Alben, zu denen man immer wieder mal zurückgeht und die auch nach Jahren nichts von ihrer Power verlieren. SABATONs zweites Studioalbum "Attero Dominatus" ist so ein Kandidat. Der Stampfende Titeltrack verfeinert lediglich das, was die Schweden auf "Primo Victoria" begannen und auch das folgende 'Nuclear Attack' macht einfach nur Laune. Vor allem der Kontrast zwischen dem verspielten Galopp-Rhythmus und den leichten orientalsichen Ansätzen funktioniert einfach bestens. 'Rise Of Evil' kommt da schon bedrohlicher und auch um ein Vielfaches langsamer daher. Auch Sänger Joakim Broden hat sich stimmlich einige Nuancen mehr erarbeitet und zeigt hier die Facetten einer Reibeisenstimme im Einklang mit Notation. Mächtig Druck macht die Band aus Falun dann mit 'In The Name Of God', lockert das Ganze aber mit einem Ohrwurmkracher-Chorus vor dem Herrn auf. Auch die Chöre im Hintergrund fügen sich prima ins Gesamtbild ein, ohne auch nur einen Funken zu aufdringlich zu wirken. Bei 'We Burn' haben sich SABATON offensichtlich von JUDAS PRIESTs 'Night Crawler' inspirieren lassen. Auch die angezogene Geschwindigkeit tut dem Album im Sinne des Abwechslungsreichtums sehr gut. 
 
Wer hätte gedacht, dass sich Streichinstrumente bei einer derartigen Band als Bereicherung herausstellen würden? Ich jedenfalls nicht. Doch bei 'Angels Calling' beweisen die Schweden eben dies! Dennoch krankt dieser Track aus meiner Sicht an zweierlei Dingen. Zum einen wäre da der sehr verhaltene Rhythmus, der über weite Strecken des Stückes beibehalten wird und dann sind da auch noch die seltsamen Soundeffekte auf den Gitarren beim ersten Solo, die einfach nicht natürlich genug klingen. 'Back In Control' trifft da schon eher meinen Nerv, auch wenn hier die Rhythmusgitarre etwas mehr krachen könnte, damit mehr Energie transportiert würde. Wer jetzt Bock auf einen Schunkel-Track hat, der hat verdammtes Glück, denn 'Light In The Black' bietet genau das. Dazu noch die mächtige Hookline im Chorus... So gefällt mir das! Wer sich noch an 'Metal Machine' vom Vorgänger erinnern kann, der sollte den jetzt besser damals gemocht haben. SABATON bringen dieses Prinzip nämlich mit 'Metal Crüe' erneut auf den Tisch. Allerdings werden die Lyris dieses Mal aus bekannten Bandnamen zusammengesetzt und nicht mehr aus Songtiteln. "When the PRIEST kills the MAIDEN in the METAL CHURCH...". Ihr merkt schon, dass das erneut einen augenzwinkernden Partysong darstellen soll und eher als Bonus zu verstehen ist. 
 
Wer die Band mag, dieses Album aber noch nicht im Schrank hat, der kann hier einfach nichts falsch machen. Die Kritiker dürfen derweil gerne weiternörgeln, während wir mit SABATON eine Fete feiern. Uns tangierte das ja eh noch nie. Kriegsthematik hin oder her!