Maxxwell
Tabula Rasa (2014)
Hard Rock
Note: 7.5

Spielzeit: 54:48

Tracklist:

01. Partykings
02. Fuck it!
03. Nothing Changes My Mind
04. Trails Of Hate
05. Cause I'm Loving It
06. Gone Forever
07. Fallin' Down
08. Man Of Steel
09. Never Let You Go
10. On Your Face
11. Backstabber (feat. Polemikk)
12. Run Or Hide


"Ob das mal gut geht!?", dachte ich bei mir selbst, als ich hörte, dass die schweizer Hard Rocker von MAXXWELL einen Wechsel am Sängerposten vorgenommen haben. Für das dritte Studioalbum hat die Band sich von Nobi Suppiger getrennt und das Mikrophon an Gilberto Meléndez übergeben. Nun ist es ja bekanntlich so, dass ein Wechsel des Frontmannes oftmals eine heikle Sache darstellt, ist dieser ja in aller Regel jene Person, die einer Band das "Gesicht" gibt. Dass MAXXWELL sich mit diesem Schachzug quasi mit einem kräftigen Ruck aus der SHAKRA-Klon-Schublade hieven, kann für die Identität der Truppe nur von Vorteil sein, denn Nobi hat tatsächlich eine verblüffend ähnlich klingende Stimme wie sein Kollege Pete Wiedmer. Mit Gilberto war es MAXXWELL nun möglich, einige Level im Härtegrad hochzufahren und mit "Tabula Rasa" präsentiert sich eine kernig, erdige und praktisch neu klingende Band, die zwar noch immer mit vielen Zutaten der Vergangenheit kocht, jedoch auch deutliche Veränderungen aufweist. Die Gitarren sind viel fetter und drückender als auf den beiden Vorgängern "Dogz On Dope" und "All In", was die Schweizer mit 'Partykings' sogleich untermauern. Gilberto Meléndez, und das kann man schon jetzt verraten, war definitiv eine gute Wahl für MAXXWELL, verfügt er doch über eine ausdrucksstarke und variable Stimme, die am benötigten Tonumfang kaum Wünsche offen lässt. Wie geil es doch ist, einfach abzurocken und dass alles andere sowieso unter aller Würde ist, wird kurz und bündig bei 'Fuck It!' auf den Punkt gebracht und wer noch immer zweifelte, ob der neue Fronter dem Sound von MAXXWELL wirklich gewachsen ist, dem wird mit 'Nothing Changes My Mind' nochmals ein delikater Nachschlag gewährt. Dass man sich auch bei ruhigeren Nummern nicht verstecken muss, machen Stücke wie 'Gone Forever' oder auch 'Never Let You Go' deutlich. Einziger (aber dafür gewaltiger) Schwachpunkt ist 'Backstabber' geworden, bei dem Polemikk (NEFEW) mitrappen darf. Skip it! Ich halte es da schon eher mit Krachern wie 'Man Of Steel' oder dem gefühlvollen Rausschmeißer 'Run Or Hide', die beide eine Bereicherung für den überfluteten Musikmarkt darstellen.

Zusammengefasst kann man durchaus sagen, dass MAXXWELL in etwa die gleiche Wandlung vollzogen haben, wie EUROPE zu Zeiten von "Start From The Dark". Etwas moderner, ein bisschen mehr Groove und tiefergelegtes Riffing und obwohl ich tatsächlich das alte Soundgewand bevorzuge, hat die Band mit "Tabula Rasa" ein starkes Album im Gepäck. Das Ganze beim nächsten Mal bitte ohne Sprechgesang (Achtung, Paradoxon!) und an die Hooklines von früher anknüpfen, dann sitzen MAXXWELL auch künftig noch sicher im Sattel. "Tabula Rasa" mag vielleicht ein Schritt zurück sein, aber nur, weil die Band wo anders hin will!

 

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