Aclla
Landscape Revolution (2011)
Heavy Metal
Note: 7.5

 

Spielzeit: 52:15
 
Tracklist: 
 
01. The Totem
02. The Hidden Dawn
03. Under Twilight Skies
04. Ride
05. Living For A Dream
06. Jaguar
07. Overcoming
08. Landscape Revolution
09. Flight Of The 7th Moon
10. Trace
11. Beyond The Infinite Ocean
12. Sun N' Moon
13. Who Brings On The Night
14. Sunight
 

Wenn an Metal aus Brasilien denkt, dann fallen einem natürlich spontan SEPULTURA ein. Danach kommt eine ganze Weile gar nichts. Dass dort aber nicht nur gethrasht wird, sondern auch guter Power Metal in diesem Teil der Erde eingezimmert werden kann, beweisen ACLLA auf "Landscape Revolution". Man hat ein paar gute Hooklines ('The Totem'), ein paar nette Singalongs ('Under Twilight Skies') und dank einer ordentlichen Portion Hard Rock-Einflüssen bekommt der Hörer recht kurzweilige Unterhaltung geboten, die in der richtigen Stimmung durchaus Spass macht. Ein wenig Groove hat man bei 'Ride' auch noch mit im Gepäck. Etwas eigenwillig tönt lediglich der Gitarrensound, aber man muss ja auch nicht immer auf alte Gewohnheiten beharren, sondern kann sich auch mal ein wenig inspirieren lassen. Eine echte Überraschung ist der Song 'Beyond The Infinite Ocean' geworden, der erst als lahme Ballade beginnt, dann aber das Ruder spontan herumreisst und sich dann als echter Knaller entpuppt. Das nenne ich mal ein Highlight! Die Band selber hat beim Einspielen ihrer Songs sicherlich eine Menge Freude gehabt und das hört man dem Material auch an. Ein wenig erinnern mich die Brasilianer an Combos wie ASPERITY oder auch frühe STEEL ATTACK, auch wenn sie an diese Qualität nicht so ganz heranreichen können. Dies dürfte aber auch ein wenig der verwaschenen Produktion geschuldet sein. Die Ballade gibt es aber dennoch ('Sun n' Moon') und diese kommt komplett im Akustikgewand daher und könnte so auch locker an jedem Lagerfeuer Verwendung finden. Der Einsatz einer 12Saiter rundet den Song zudem prima ab. Leider wird hier aber auch deutlich, dass die Vocals hier und da nicht so ganz mit der musikalsichen Versiertheit mithalten können und mitunter einwenig schwach klingen.

Wenn die Band auf internationalem Niveau mithalten will, sollten einige Songs noch griffiger werden und etwas mehr von dem "hab ich schon tausendmal in ähnlicher Form gehört"-Stempel weg kommen, denn auch wenn man ein paar gute Kompositionen am Start hat, so haben sich auch hier und da ein paar belanglose Tracks auf "Landscape Revolution" eingeschlichen. Hier muss die Band eindeutig noch etwas Lehrgeld bezahlen. Merzen sie diese Hänger bei einem eventuell folgenden Album jedoch aus und rücken ihre Stärken mehr in den Fokus, könnte aber noch eine richtig spannende Combo aus ihnen werden, die auch durchaus ihre Liebhaber finden dürfte. Auf den ganz grossen Bühnen dieser Welt sehen ich sie allerdings erstmal nicht. Fans von Bands mit Exotenbonus und Power Metal-Allessammler sollten aber definitiv mal ein Ohr riskieren und dann selber entscheiden.