Carthaun
Blutt Und Threnen (2008)
Black Metal
Note: 3.5

 

Spielzeit: 43:05
 
Tracklist: 
 
01. Im Schlachtendonnerwetter
02. Gebet Während Der Schlacht
03. Threnen Des Vatterlandes Anno
04. Paria
05. Vergiß Der Toten Nicht!
06. Last Effort
07. Gesang Der Toten
08. Tieff Und Höh'
09. Angelwings And Ravenclaws
10. Die Hölle
11. Thor's Hammerwurf
12. Der Zeiten Strom
13. Die Heiligen Steine
14. Zorn
 

CARTHAUN haben vieles richtig gemacht aber doch so einiges falsch. Die Covergestaltung hätte durchaus professioneller daher kommen können (das Album ist schliesslich von 2008 und nicht aus dem tiefsten 80er Underground) und auch die Produktion ist reichlich schwach auf der Brust.

Die musikalische Bandbreite hat dafür aber wieder ein paar Pluspunkte vorzuweisen. So begegnen einem Spieltechniken aus dem traditionellen Metal, Thrash und sogar Hard Rock Einsprengsel, die mit einem kleinen Schuss Punk angereichert wurden. Nicht immer tight und auf den Punkt gespielt, macht aber dennoch ein wenig Laune.

Den grössten Kritikpunkt stellen die Vocals dar. Clean (oder auch bei den Passagen, die nah dran kommen) trifft der Sänger kaum einen Ton und die Phrasierung bei den Black Shouts lässt noch ganz schön zu wünschen übrig. Dass er die Grund-Technik beherrscht, hat er hiermit jedoch bewiesen. Allerdings fehlt noch die Atmosphäre, die diese Scheibe etwas Besonderes werden liesse. Ein weiterer "Stinker" sind die 4 Instrumentalpassagen, die lediglich aus Kirchenglockenläuten bestehen, und (abgesehen von der Häufigkeit) komplett gleich klingen.

Auch wenn die Band sich offenbar nicht zwischen deutsch und englisch entscheiden konnte, die Idee, alte Gedichte und Lyrik zu vertonen hat was für sich. Auch wenn sich dabei schnell Missverständnisse ergeben "könnten". Diese Art von Black Metal ist ja schliesslich prädestiniert dafür, schnell in einem NSBM-Kontext erwähnt zu werden, was ich bei diesem Album durchaus verneinen würde, wäre da nicht 'Thor’s Hammerwurf', dessen Originaltext von Felix Dahn stammen soll. Bezug nehmend auf die letzte Strophe…

(Seitdem ist's freudig Germanenrecht, mit dem Hammer Land zu erwerben, wir sind von des Hammergottes Geschlecht, und wollen sein Weltreich erben)

…hinterlässt lediglich dieser Song einen leicht faden Beigeschmack. ABHÄNGIG davon, wie er gemeint sein soll. Geht es um ein Volk, ist Reichvergrösserung das Hauptziel (was ja bekanntlich auch Hitler’s Hauptziel war), geht es um eine Metapher, die Menschheit an sich betreffend, könnte man es auch als generelle Landerschliessung abstufen. Zu Kolonialzeiten haben das schliesslich eine Menge Staaten gemacht. Wachsam sein heisst hier die Devise…