Benediction
The Grand Leveller (1991)
Death Metal + Grindcore
Note: 9.0
 
Spielzeit: 44:37
 
Tracklist: 
 
01. Vision In A Shroud
02. Graveworm
03. Jumping At Shadows
04. Opulence Of The Absolute
05. Child Of Sin
06. Undirected Aggression
07. Born In A Fever
08. The Grand Leveller
09. Senile Dementia
10. Return To The Eve (Celtic Frost-Cover)
 
Gehen wir doch einfach zum Spaß zurück zum Anfang der Neunziger. BENEDICTION hatten ein Jahr zuvor (1990) das vielbeachtete "Subsonscious Terror"-Debüt auf die Death Metal-Gemeinde losgelassen und legten im Folgejahr schon "The Grand Leveller" vor. Sänger Mark 'Barney' Greenway (NAPALM DEATH) ist Dave Ingram gewichen, eine Entscheidung, die ich aus tiefster Seele begrüße! Allein beim Eröffnungssong 'Vision In The Shroud' wird auch direkt deutlich, warum das so ist. Mit einem Schlag mutierten BENEDICTION zu dieser düsteren (aber nicht minder fiesen) Death Metal-Walze, der die Grindcore-Einflüsse noch immer deutlich anzumerken sind und auch der leicht crustige Gitarrensound passt perfekt zur Kurskorrektur der in Birmingham ansässigen Musiker. 'Graveworm' kann man getrost so durchwinken, bis BENEDICTION schon mit dem nächsten Highlight 'Jumping At Shadows' um die Ecke biegen. Der Fokus liegt hier weitaus mehr auf den schweren... ja, schleppenden Mosh-Parts, während Dave sich das ein oder andere Lungenbläschen hochwürgt. Immer wieder wird die Richtung gewechselt und Drummer Ian Treacy glänzt mit einer sehr gefühlvollen Performance, die seinerzeit nicht die Würdigung erhielt, die sie verdient hätte. Einen Zahn schneller geht es dann bei 'Opulence Of The Absolute' zu. Unheilvolle Melodiefühung trifft auf ein jaulendes Solo, welches gleich wieder abgewürgt wird und BENEDICTION sich brachial nach vorne walzen. Die Gitarrenfraktion, bestehend aus Darren Brooks und Peter Rewinski ist einfach eine perfekt aufeinander abgestimmte Maschine. Eine weitere Perle findet sich dann mit 'Child Of Sin' ein. Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich mir diesen Track in meinem Leben schon angehört habe, doch ein paar hundert Mal werden es mit Sicherheit gewesen sein. Ihre 'Undirected Aggression' scheint die Truppe scheinbar doch prima kanalisiert zu haben, denn sonst wäre die Headbanger-Nummer nicht auf diesem Album vertreten. Wobei das folgende 'Born In A Fever' nochmals um einige Nuancen beeindruckender daher kommt. Wer auf Bands wie BOLT THROWER steht (bei denen Dave ja ebenfalls mal das Mikro halten durfte), der sollte sich "The Grand Leveller" auf keinen Fall entgehen lassen!
 
Wie zum Stichwort erklingt auch schon, eingeläutet durch dunkle Kirchenglocken, der massive Titelsong. Eine der atmosphärischsten Nummern, die meiner Meinung nach ja im Death Metal komponiert wurden. Je nachdem, welche Version des Albums ihr erwerben solltet, könnte hier für manche schon Schluss sein. Bei mir gibt es noch 'Senile Dementia' und das CELTIC FROST-Cover obendrauf. Und auch, wenn das jetzt für so manche Leser schwer zu schlucken sein wird: Es gefällt mir hier besser als das Original.