Vhod
Dreamcleaver (2015)
Death Metal
Note: 6.5

Spielzeit: 56:46

Tracklist:

01. Still The Blood
02. The Spectre's Behest
03. On The Tree Of Woe
04. So Pass Away/Locus Mortis
05. Dragon Sand
06. Reap The Harvest
07. Now Underground
08. Flesh For Our Swords
09. Obsequies
10. Dreamcleaver


VHOD, das Einmann-Death-Metal-Projekt von Chris Shaver, wurde zwar erst im Vorjahr gegründet, doch der werte Herr treibt genau genommen schon seit 1989 sein Unwesen in der Szene. Begonnen hatte alles mit dem Projekt MORBID DARKNESS. 2004 kam dann noch GODCURSED hinzu und da Chris offenbar nicht lange still sitzen kann, wurde 2011 auch noch WORMS OF THE BIRTH aus der Taufe gehoben. Den ganzen Projekten offenbar überdrüssig geworden, beendete Chris Shaver dann all seine Projekte und gründete ... jawohl! ... ein neues Projekt. VHOD!

Brachte es MORBID DARKNESS trotz des langen Bestehens gerade mal auf eine Full-Length-Veröffentlichung, so bescherte Chris der Hörerschaft mit GODCURSED immerhin stolze acht Alben. Mal sehen, wie lange sein Atem diesmal reichen wird. Fest steht jedoch schon, dass er mit VHOD schon fleißig am Werkeln ist. Allein 2015 erschienen schon drei EPs und eine Single. Zu Beginn noch in Eigenregie entstanden, versuchte Chris sich augenscheinlich an einem eigenen Label Namens Vhodwerk, über das die EP "Tor IV: The Desolates" sowie eine Compilation mit dem einfallsreichen Titel "Sampler" erschien. Für den jetzigen Erguss "Dreamcleaver" konnte er dann einen Deal mit Inverse Records aushandeln. Licht am Ende des Tunnels?

Mitnichten, denn die Musik des in Kanada ansässigen Einzelkämpfers ist noch immer dunkel, angeschwärzt und drückt auf die Seele. Und auch wenn ich persönlich den Sound (es dürfte wohl jetzt niemanden mehr wundern, dass Chris Shaver selbst produziert hat) für einen schlechten Witz halte, so wissen zumindest die Songs ein wenig zu gefallen. Trotz der übertriebenen Compression im Gitarrensound generell und dem schrecklichen Übersteuern bei Palm Mute-Attacken (z.B. 'Reap The Harvest'). Das sogenannte Post-Mastering (wusste gar nicht, dass es sowas auch gibt!) von Mike Schoonmaker bei Gigantic Mastering hat es offensichtlich auch nicht rausgerissen, aber seien wir doch mal nicht so. Für diesen Alleingang ist das Ergebnis nun auch wieder nicht so schlecht und geht es nicht in erster Linie um die Musik selbst? Ist die Verpackung wirklich das Maß aller Dinge? Natürlich nicht! Wer so herrlich verzweifelte Riffs wie bei 'Dragon Sand' raushaut, der kann so falsch gar nicht liegen. Auch der Ausflug in cleane Gefilde bei 'Now Underground' verbreitet eine wunderbar trostlose Stimmung, auch wenn das Konzept etwas simpel gehalten ist. Da "Dreamcleaver" ohnehin auf 500 Stück limitiert sein soll, ist VHOD also eh nur was für absolute Liebhaber des Undergrounds. Ich würde es mir zwar nicht kaufen, aber muss trotzdem zugeben, dass ich schon viel schlechteres Material mit guter Produktion von so manchem Genre-Kollegen auf die Ohren bekommen habe. Das Abgreifen eine der raren Kopien überlasse ich aber lieber jemandem, der sich das Teil auch regelmäßig anhören würde. Und da Chris nun ein Label im Rücken hat, würde mich ein Qualitätsanstieg in der Zukunft nicht überraschen. Bis dahin sage ich einfach mal: willkommen VHOD!


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