Asenblut
Berserker (2016)
Death Metal + Thrash Metal + Black Metal + Pagan Metal
Note: 9.0
 
Spielzeit: 59:31
 
Tracklist: 
 
01. Berserkerzorn
02. Titanenerbe
03. Offenbarung 23
04. Helden Des Ewigen Sturms
05. Auf Den Feldern Von Flandern
06. Drachenborn
07. Des Alchemisten Elixier
08. Bittere Wacht
09. Berserkers Ruhmeserinnerungen
10. Schatten Über Arkham
11. Horizonte
12. Auf Grauen Schwingen
13. Berserker Rage (Englishe Version)
 
ASENBLUT aus Göttingen gehen mit "Berserker" schon in die dritte Runde. Viel ist um die 2006 gegründete Band bereits debattiert worden. Von Behauptungen, sie seien eine billige AMON AMARTH-Kopie mit deutschen Texten bis hin zu rechten Diffamierungen (die sind mit IVENBERG befreundet, deren Sänger mal bei VARG gespielt hat und auch die Kampfesbrüder RIGER standen mal mit ABSURD auf der Bühne und überhaupt sagt der Name doch schon alles, bla bla bla) war alles dabei. Trotz eindeutigem Statement seitens des Bandkopfes Tetzel ist dieser Müll auch heute noch im www vertreten und man kommt sich wahrlich wie im Kindergarten vor, wenn man dann auch noch liest, dass wegen der selbsternannten Sittenpolizei Antifa ein komplettes Festival verhindert wurde, weil ASENBLUT dort aufspielen sollten. Ja sind wir denn hier im Irrenhaus? 
 
Der Band scheint es nicht allzu sehr geschadet zu haben, hat man doch für dieses Release den Sprung von MDD Records zu den deutlich bekannteren AFM Records geschafft. ORDEN OGANs Sebastian 'Seb' Levermann hat im Greenman Studio zudem für "Berserker" an den Knöpfen gedreht und den Niedersachsen einen mehr als amtlichen Sound hingezaubert. Die Erben des Blutes des Asengeschlechts (in der Edda werden die Asen als die kriegerischen, starken und mächtigen Götter, also Odin, Thor, Vidar, Heimdall, Balder, etc. bezeichnet, dem das Geschlecht der Wanen gegenübersteht, die mehr für Fruchtbarkeit und Heilung berufen waren) legen schon mit dem eröffnenden 'Berserkerzorn' einen mächtigen Brecher vor, der zwar durchaus seine Parallelen zu Bands wie AMON AMARTH aufweisen mag, durch die Hinzugabe von vermehrten Black- und Thrash Metal-Einflüssen dennoch recht eigenständig klingt. Schon mit dem folgenden 'Titanenerbe' geht die Band einen Schritt weiter und schielt zur griechischen Mythologie hin, während 'Offenbarung 23' einer Hörspielreihe gewidmet ist, die sich mit Verschwörungstheorien auseinandersetzt. Als weitere starke Nummer ist 'Drachenborn' anzusehen, die vor allem durch Tetzels tief grollendes Organ zu begeistern weiß. Doch auch H.P. Lovecraft findet sich auf diesem Release wieder ('Schatten Über Arkham'). Einzig der in Englisch vorgetragene Bonustrack 'Berserker Rage' wäre aus meiner Sicht nicht nötig gewesen. Für die Hörer außerhalb des deutschsprachigen Raums aber sicherlich nicht unspannend. 
 
Nach Angaben der Band wurde auch auf Literatur von Patrick Rothfuss sowie einer weiteren Hörspiel-Reihe Gabriel Burns eingegangen, die mir beide allerdings nicht bekannt sind und ich diese somit auch nicht wirklich Songs zuordnen kann. 'Helden Des Ewigen Sturms' thematisiert dann noch das Videospiel "Heroes of the Storm" und auch das Düster-Mittelalter-Fantasy-Rollenspiel-RPG-Irgendwas "Dark Souls" wird mit in das Album eingeflochten. Das sollte ich vielleicht auch langsam mal anzocken, denn seit ich in Himmelsrand freiwillig herumirre und mich dabei pudelwohl fühle, komme ich nicht mehr viel mit anderen Games in Berührung. ASENBLUT haben mich damit auf jeden Fall schon mal neugierig gemacht und ich kann nur hoffen, dass Ragnarök nicht dazwischen kommt, bevor ich auch das mal erkundet habe. ASENBLUT inspirieren also auf mehreren Ebenen. Danke dafür und natürlich dieses stimmige Stück Viking Metal, um das es ja in erster Linie geht. Jetzt noch ein paar Äpfel der Idun einverleibt, damit auch die kommenden Auftritte ein Fest werden ... und ASENBLUT sind stärker denn je!