Lividity
Perverseverance (2018)
Brutal Death Metal
Note: 7.0
 
Spielzeit: 35:54
 
Wer LIVIDITY kennt, weiß definitiv, was er/sie von einem Album der Brutal Deather aus Illinois zu erwarten hat. Da die Band zu den gefeierten Stars der sogenannten Porn Grind-Szene gehört, gibt es natürlich auch mit "Perverseverance", dem mittlerweile fünften Longplayer der Truppe, wieder zwölf Stücke, die mit vehementer Intention die Grenzen des guten Geschmacks überschreiten. Dafür liebt oder hasst man LIVIDITY eben, was sich auch mit der neuen Platte nicht ändern wird. Allein schon die Gangshouts direkt zu Beginn hauen dem Hörer den Schlachtruf "No means yes, yes means anal!" mehrfach um die Ohren. Wer ab jetzt immer noch mit an Bord ist, der wird sich wie gewohnt an den, zugegeben, nicht sonderlich technisch versierten Stücken erfreuen, dabei den morbiden Humor des Quartetts feiern, über die Pros und Contras zwischen Rektum und Vulva sinnieren und eine ethische Debatte darüber starten, ob es schon Nekrophilie ist, wenn das Opfer noch zuckt. Im Falle von LIVIDITY liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen und wo kein Loch vorhanden ist, schneiden wir eben eines rein. Ihr merkt schon, dieses Abteil des ohnehin in Brutalität gedeihenden Death Metal-Genres ist sehr speziell und viele werden sich längst angewidert abgewendet haben. Wen die Message nicht sonderlich juckt, dem sei auf jeden Fall versichert, dass man von den Texten ohnehin nicht die Bohne versteht, wenn man sie nicht direkt mitliest. 
 
Produktionstechnisch, und das muss man hier definitiv anerkennen, klangen LIVIDITY noch nie so druckvoll und mir macht diese Wucht richtig Spaß. An der Besetzung hat sich im Hause LIVIDITY auch nichts geändert, von daher ist alles beim Alten. Wer die Band zuvor schon mochte, wird sie auch weiterhin mögen. Wer sie hasste, hat jetzt zwölf weitere Gründe, dies beizubehalten.