Sumerlands
Sumerlands (2016)
Heavy Metal
Note: 7.0
 
Spielzeit: 32:03
 
Tracklist: 
 
01. The Seventh Seal
02. The Guardian
03. Timelash
04. Blind
05. Haunted Forever
06. Spiral Infinite
07. Lost My Mind
08. Sumerlands (Instrumental)
 
SUMERLANDS melden sich mit ihrem selbstbetitelten Debüt in der Szene an und klingen durchaus recht ungewöhnlich. Auch wenn die hauptsächliche Schnittmenge Heavy Metal darstellt, so mischen sich auch mehrere verschiedene Facetten unter den Sound der Band aus Philadelphia. CIRITH UNGOL kommen einem hier als erstes in den Sinn und es ist interessant zu hören, wie geschickt SUMERLANDS einzelne Bestandteile aus dem Psychedelic Rock der Siebziger mit Progressive Rock-Anleihen der Achtziger verweben. Am Gesang ist niemand anderes als Phil Swanson (HOUR OF 13, ATLANTEAN KODEX) vertreten und um die Produktion kümmerte sich Gitarrist Arthur Rizk (INQUISITION, POWER TRIP, PISSGRAVE). Bereits die Riffs des Openers 'The Seventh Seal' präsentieren sich leicht schwerfällig, ohne jedoch dabei an Wucht einzubüßen. Beim folgenden 'The Guardian' kommen mir direkt Assoziationen zu BLACK SABBATH bzw. viel mehr OZZY OSBOURNEs Soloausflügen. Doch im Falle von SUMERLANDS scheint OZZY OSBOURNE hier gerade erst an der Schwelle der Ausnüchterung zu stehen. Die durchweg mit Hall belegten Vocals kreieren ein ganz spezielles Bild im Kopf des Hörers, was auch bei schnelleren Stücken wie etwa 'Blind' prima funktioniert. Auch das ausladende 'Lost My Mind' oder das finale (leicht holprig anmutende) Instrumental-Titelstück klingen durchaus interessant und SUMERLANDS haben für sich wahrlich einen eigenen Sound gefunden. 
 
Etwas negativ wirkt sich das Verwenden der reverbgeschwängerten Gesangseffekte aber doch aus. Jedenfalls auf der gesamten Albumdistanz. Ohne dieses technische Hilfsmittel würden sich mitunter auch gravierende Schwachstellen in der gesanglichen Bandbreite auftun und SUMERLANDS scheinen um diese zu wissen. Die Amis entpuppen sich somit nicht als die nächste Sensation, sondern lediglich als eine von vielen Bands, die in diesem gigantischen Haifischbecken mitschwimmen werden. Eine kleine Gruppe von Fans werden sie definitiv erreichen und ich wage zu behaupten, dass diese die Musik der eigenwilligen Band fest ins Herz schließen werden. Für die breite Masse sind SUMERLANDS dafür eher weniger gedacht, denn dazu agieren die Musiker dann doch zu speziell ... zu kauzig. Aber sowas muss es ja auch geben und zieht einen indirekten Querverweis auf den deformierte Vogel (oder was auch immer das darstellen soll) vom Albumcover, welches von Jos. A. Smith stammt, der in den Siebzigern die BATHORY-Ziege kreierte. Love it or leave it!