Morbid Angel
Covenant (1993)
Death Metal
Note: 8.0

 

Spielzeit: 41:05
 
Tracklist: 
 
01. Rapture
02. Pain Divine
03. World Of Shit (The Promised Land)
04. Vengeance Is Mine
05. Lions Den
06. Blood On My Hands
07. Angel Of Disease
08. Sworn To The Black
09. Nar Mattaru (Instrumental)
10. God Of Emptiness

 

 
Das dritte MORBID ANGEL-Album (zu erkennen am Anfangsbuchstaben des Titels, denn die Band geht hierbei alphabetisch vor) ist gar nicht mal übel, hat aber 2 Probleme: das Erste sind sämtliche Gitarrensolos, die den an sich guten Songs ein wenig die Luft nehmen, da sie weder prägnante Stellen aufweisen und auch sonst keinen Sinn ergeben (das sind wir allerdings von der Truppe gewohnt) und das Zweite ist, dass so schnell kein Song hängen bleibt und man einen Songs des Kalibers 'Immortal Rites' vergeblich sucht (was wir fast erwartet haben). Wurden die ersten beiden Alben ('Altars Of Madness', 'Blessed Are The Sick') quasi sofort zu Szene–Klassikern, so wird "Covenant" es hier ein wenig schwer haben.
 
Was man MORBID ANGEL auf jeden Fall zu Gute halten muss ist die Tatsache, dass die Jungs aus Florida um Bandleader und Klampfer Trey Azagtoth schon immer ihren eigenen, charakteristischen Sound hatten, der unter zahllosen Death Metal–Formationen augenblicklich herauszuhören ist. Zu prägnant sind die Gitarrenläufe und die (Dis)Harmonien, die von den Amis verwendet werden. Zudem hat man Heerscharen von US-Death Metal-Bands damit beeinflusst und gilt trotz aller Querelen etwa um Frontmann David Vincent als Macher, als Leader und hat dementsprechend Followers, um mal im Kontext zu bleiben. Aber MORBID ANGEL waren/sind umstritten und wenn man sich mal CD-Kritiken (z.B. der Rock Hard) aus dieser Zeit ansieht, so wird dort mehr über David Vincents Fehltritte (rassistische Äusserungen in Interviews, selbstredend indiskutabel allerdings später als provokative Jugendsünde abgetan) sinniert und mit Beleidigungen Seitens des Rezensenten um sich geworfen... und das Album an sich wird nur am Rande abgehandelt, was unfair dem Rest der Band gegenüber ist, denn das sollte das Hauptaugenmerk eines Reviews sein...
 
Produziert wurde "Covenant" von niemand geringerem als Flemming Rasmussen, der in Szenekreisen einen grossen und bekannten Namen hat und auch dieses Album tönt ganz okay, auch wenn es nicht seine beste Arbeit war, die er je abgeliefert hat. Als erstes begeistert mich 'Pain Divine', nicht zuletzt wegen seinem genialen Gitarrenthema. Für mich der Inbegriff der Death Metal-Melodieführung und auch hier fräst sich die "Melodie" in mein immer dunkler werdendes Herz (sic! Eigentlich ist es die Lunge!!!). Dann gibt es erstmal typische MORBID ANGEL Kost, wie man sie kennt, erwartet und auch fordert. Aufhorchen lässt dann wieder 'Angel Of Disease', aber hier für mich leider nicht allzu positiv. Zwar sind die Riffs geil, aber da sich die Vocals komplett in der Stimmfarbe ändern (klingt fast wie ein anderer Sänger) und die gesamte Ausrichtung auch um einiges punkiger wird, wird hier mitten im Album ein schwerer Stilbruch begangen, der dem Silberling nicht sonderlich gut tut. Dann noch ein letztes Aufbäumen im Sinne von 'Sworn To The Black' und schon landen wir bei einem absolut überflüssigen Instrumentalstück ('Nar Mattaru'). Das finale Stück 'God Of Emptiness' kann mich dann allerdings wieder restlos begeistern obwohl (!!!) es einen dritten Stilbruch begeht. Die Vocals werden fast predigend und verpassen diesem Album dann doch noch einen kleinen Kick. Ein kurzes Abdriften in düster–sakrale Gefilde und auch dieser zähe, garstige Brocken findet sein Ende. War mal wieder nett mit euch, Jungs! Beim nächsten Mal werdet ihr dominieren!!!