Human Fortress 
Thieves Of The Night (2016)
Power Metal
Note: 7.0
 
Spielzeit: 54:29
 
Tracklist: 
 
01. Amberstow
02. Last Prayer To The Lord
03. Rise Or Fall
04. Thieves Of The Night
05. Thrice Blessed
06. Hellrider
07. Just A Graze
08. Vicious Circle
09. Smite On The Anvil
10. Dungeons Of Doom
11. Gift Of Prophecy
12. Alone
 
Leider hatte ich die Hannoveraner HUMAN FORTRESS nach ihren gutklassigen "Defenders Of The Crown" (2003) etwas aus den Augen verloren. So bekam ich gar nicht mit, dass sich die Band offenbar mit ihrem Drittwerk "Eternal Empire" (2008) ob der veränderten musikalischen Marschroute gehörig in die Nesseln gesetzt hatten, da die addierten Shouts von Sänger Carsten Frank doch mehr Fans verschreckten als gewannen. Es folgte sogar die Auflösung von HUMAN FORTRESS, bis sie sich dann im Jahre 2013 mit "Raided Land" nicht nur mit neuem Frontmann, sondern auch deutlich mehr 'back to the roots' zurückmeldeten. Nun melden sich die Musiker mit ihrem fünften Werk "Thieves Of The Night" zurück und bevor wir zur Musik an sich übergehen, möchte ich doch gleich mal ein Kompliment für das wohl schönste Albumcover der Bandgeschichte aussprechen. Da fühlt man sich doch direkt wie bei BLIND GUARDIAN zu Hause, also im übertragenen Sinne. Wenn wir schon bei den Krefeldern sind, können wir den Bogen auch gleich weiter zu ORDEN OGAN spannen, denn kein Geringerer als Sebstian "Seeb" Levermann hat "Thieves Of The Night" gemischt. 
 
Dann lassen wir uns mal voll auf die Musik ein. Schon mit der Eröffnung ('Amberstow') zeigt man sich erfrischend unbeschwert und konzentriert sich wieder voll auf jene Melodien, die man von den Hannoveranern nicht nur gewohnt ist, sondern die man auch irgendwie erwartet. Da HUMAN FORTRESS schon in der Vergangenheit ganz nette Perlen abgeliefert hatten, wäre ein Überraschtsein wohl geheuchelt. Doch das Fundament wird langsam dichter. Einer der Gründe, warum ich die Band aus den Augen verloren hatte war nämlich, dass mir immer so ein wenig der letzte Schritt gefehlt hatte, um an die eigenen Vorbilder heranzureichen. Diese Lücke schließt sich jetzt erfreulicherweise so nach und nach. Das kann man bei dem absolut gelungenen 'Rise Or Fall' schon weitestgehend heraushören, doch erst bei 'Hellrider' überzeugen HUMAN FORTRESS mich so richtig. Das nenne ich mal wieder eine Hymne, die ihr gerne an vergangene Zuckerstücke wie etwa ein 'Gladiator Of Rome' anhängen könnt. So wird es gemacht! Da erfreut es dann auch, dass man diese Atmosphäre (zugegebenermaßen in extrem schunkeliger Ausführung) bei 'Dungeons Of Doom' wieder aufgreift und sich mit 'Alone' zudem sehr würdig verabschiedet. Einziger Ausfall, und den will ich hier natürlich auch nicht verschweigen, stellt für mich 'Gift Of Prophecy' dar, welches in meinen Augen zu bieder komponiert wurde. Mit so einem Chorus schickt man drei Viertel der Halle wieder in die Lethargie. Das hätte man sich besser nochmal für eine Bearbeitung zu Gemüte geführt. Aber sonst ist "Thieves Of The Night" samt seiner Videobereicherung viel besser, als ich erwartet hatte.