Entrails Massacre
Decline Of Our Century (2012)
Grindcore
Note: 3.5

 

Spielzeit: 30:13
 
Tracklist: 
 
01. Burn The Euro 
02. Little Big Man 
03. Ask Your Jesus For Help... Schwarzrock 
04. Blabbermouth XXL 
05. Rafterman 
06. Displaced / Antifield 
07. Age Smells 
08. Decline Of Our Century 
09. Manhunt 
10. Mäxxx Short 
11. Liar Liar Pants On Fire 
12. Me! Myself And I! 
13. Woman Vs. Manhood 
14. Switch To Rapid Fire 
15. Leave!! 
16. Bagdad High 5 
17. Someone's Out There 
18. Since When The Vegans Eat Fried Chicken 
19. Isolation King
20. Assimilated 
21. Puzzle Person
22. Worlds Collide
23. Human Pancake
24. I See Lies (NASUM-Cover)
25. My Eyes Are Already Bleeding
26. Let's Beat The Shit Out Of Him
27. Zero Violence Cop
28. Bleeding Peptic Ulcer (REGURGITATE-Cover)
 

"Decline Of Our Century" ist das Zweitwerk (2004 erschien das Debüt "Crucial Strikes With Attitude") von den bereits 1990 gegründeten ENTRAILS MASSACRE, welches mich mal wieder ziemlich ratlos zurück lassen wird. Die Band aus Rostock knüppelt sich in knapp einer halben Stunde durch 28 Tracks wütendem und über weite Strecken auch unverständlichem Crust/Grindcore. Viel Gefauche, etwas Growlen, die Drums feuern meist aus allen Rohren. Die Gitarren vertrackt und alles andere als benutzerfreundlich. Die Attitüde steht verstärkt auf Gesellschaftskritik, die man aber nur in Gänze erfahren dürfte, wenn man sich die Lyrics im Booklet durchliest. Selbst das Mitlesen bringt so gut wie nichts, denn das Gedruckte und das "Herausgerotzte" scheinen nicht übereinzustimmen. Irgendwann habe ich es einfach aufgegeben und Lyrics und Musik separat unter die Lupe genommen. Hierbei fallen einem dann sogleich die Coverversionen von NASUM ('I See Lies') und REGURGITATE ('Bleeding Peptic Ulcer') auf. Immerhin ein paar bekannte Namen. Die Umsetzung der Tracks ist okay, an die Originale reicht das aber nicht so recht heran. Gar nicht mal spielerisch, sondern vom Feeling. Interessant ist die Diskographie der Band. 20 Split-Alben stehen schon auf dem Register. Holla!

Ich bin bei solchen Scheiben aber generell oft verwirrt. Sicherlich muss ein Song keine zehn Minuten Spielzeit auf den Tacho bringen, um eine Message zu transportieren, und im Grindcore gehört ein derartiges Konzept nicht gerade zu den Ausnahmen. Das Aneinanderreihen von diversen ein- bis eineinhalb-Minuten-Eruptionen hat sich mir jedoch nie wirklich erschlossen. Dabei gefällt der generelle Stil sogar, doch ich persönlich habe dann lieber richtige Tracks als beabsichtigte Snippet-Alben, deren einziges Ziel die "Härter-Schneller-Brutaler"-Schublade zu sein scheint. Gerade wenn ENTRAILS MASSACRE ihre punkige Seite herauskehren, wird diese Band richtig interessant. Aber was bringt es, wenn der Song schon vorbei ist, wenn er gerade anfing, interessant zu werden? Aber vemutlich ist mein Ohrenpaar auch schlicht und ergreifend das Falsche, um dieser Band gerecht zu werden. Da ich dieses Album wohl nicht nochmal auflegen werde, fällt meine Wertung auch dementsprechend aus. Wer Bands wie DEATH TOLL 80K mag, sollte die Scheibe aber mal antesten.


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