Puteraeon
Cult Cthulhu
Jahr: 2012
Genre: Death Metal
Note: 9.0


Und wieder rollen mächtige Sounds über mich hinweg. In diesem Fall gibt's für mich einen Death Metal-Einlauf von den schwedischen PUTERAEON und ihrem Zweitwerk "Cult Cthulhu". Ein herrlich derbes Oldschool-Brett ohne Innovationen und Anbiederung an etwaige Trends. Eine Band, die man wunderbar neben GRAVE und UNLEASHED stellen kann, ohne dass man sich Sorgen um die Kompatibilität machen müsste. Das meiste stammt hier aus den Federn von Vokalist und Gitarrist Jonas Lindblood und seinem ebenfalls die Klampfe bedienenden Sidekick Rune Foss. Die Gitarrenarbeit klingt fett und durchdacht und Deathbanger sollten allemal auf ihre Kosten kommen. Extrem gut gefallen mir 'Children of Dagon' und 'Walking With Shadows' (mit Gastvocals von PAGANIZERs Rogga Johansson) aufgrund den getragenen Melodien, die diese Kracher zu echten Ohrwürmern werden lassen. Doch auch in langsameren Gefilden wissen PUTERAEON absolut zu überzeugen ('Liberation'). Stellenweise erinnern diese epischen Passagen an AMON AMARTH, aber keine Angst: die Jungs hier sind allein schon von ihrem Gesamtkonzept her wie der fiese Zwilling, das schwarze Schaf, der Verstossene, wissend um sein finsteres Talent... Also definitiv nichts für das Hüpf-Publikum!

Besonders gelungen sind auf "Cult Cthulhu" die kellertiefen Growls, die schön monoton gehalten sind und den Songs konstant den Weg durch die Gruften und das nasskalte Erdreich der Gräber weisen. Ein schieres Monster der brachialen Tonkunst, das mich vom ersten Riff an in seinen Bann ziehen konnte. Diese Band hat von nun an einen Fan mehr gewonnen. Das ist genau mein Ding, denn ich mag meinen Death Metal zum Frühstück gern brutal, eingängig mit einem Hauch von Räude und ein paar halbverrotteten, vor sich hineiternden Gedärmen kurz vorm Platzen. Wohl bekomm's!


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