Messiah's Kiss
Dragonheart (2007)
Heavy Metal
Note: 8.5

 

Spielzeit: 45:11
 
Tracklist: 
 
01. The Ancient Cries
02. Babylon
03. Where The Falcons Cry
04. Dragonheart
05. Thunders Of The Night
06. Steelrider
07. City Of Angels
08. Nocturnal
09. Northern Nights
10. Open Fire
11. The Ivory Gates

 

 

Wer Messiah’s Kiss kennt weiss, was er/sie von der Band erwarten kann. Heavy Metal der traditionellen Sorte, der problemlos zwischen Bands wie Mystic Prophecy, Iron Savior oder auch Primal Fear bestehen kann. So auch auf ihrem Drittwerk, schlicht DRAGONHEART betitelt. Als erstes sticht einem natürlich das CD Cover ins Auge. Bei der Dame hat man nur die unwichtigen Körperteile bedeckt und alles andere freundlicher Weise offen gelassen. Ein Schelm, wer böses dabei denkt, denn auch hier ist sich die Band über sämtliche Cover treu geblieben. Allerdings trieft es natürlich vor Klischees und das alles ist in ähnlicher Form schon mal da gewesen. Sofort fallen mir auf Anhieb THE FOURTH LEGACY von Kamelot und WALK THE EARTH von Silent Force ein. So manchem Dreibeiner wird es aber sicherlich nicht unangenehm sein.

Kommen wir zur Musik selbst. Auch in Sachen Sound geht man den eingeschlagenen Weg konsequent weiter und auch DRAGONHEART hat wieder einige Perlen am Start. Man höre nur mal den hymnischen Titelsong, das extrem hart rockende OPEN FIRE oder den Rausschmeisser THE IVORY GATES, welcher die ganze Bandbreite von Messiah’s Kiss für den Hörer bereit hält. Erst beginnt der Song wie die typische Ballade, mausert sich dann aber recht schnell zu einem Banger erster Güte, um dann wieder sanftere Töne anzuschlagen, um am Ende noch mal richtig Arsch zu treten. So gefällt mir das. Das restliche Material ist dann aber doch nicht ganz so stark geworden. Sicher, gehobener Standard ist es allemal und es ist schön zu hören, wie sehr sich sehr Mike Tirelli über die Alben weiter entwickelt hat. Der Mann traut sich trotz seiner eher tiefen, rauen Stimme mittlerweile selbstbewusst an Highscreams heran. Und die sitzen auf den Ton! Allerdings wird dies nicht ausgereizt wie bei vielen anderen Bands, sondern fügt lediglich ein paar Elemente hinzu, die der Band gut zu Gesicht stehen und Abwechslung in die ganze Sache bringen. Was ich dann doch etwas negativ finde, sind diese kleinen Ausflüge in soulartige Vocals (oder was auch immer das darstellen soll), was einfach nicht zu Tirellis Stimme passen will.

Die Gitarren sind natürlich auch wieder erste Sahne (man hat sogar Herman Frank als Special Guest für das Album gewinnen können) und einen schlechten Song hat die Band bisher meines Erachtens noch nie abgeliefert, allerdings würden manche Songs auf DRAGONHEART besser zünden, wenn man hier und da noch ein wenig mehr auf die Wirkung von Chören setzen würde. THUNDERS OF THE NIGHT ist hier ein gutes Beispiel. Die Chöre sind zwar da, gehen aber zwischen den Instrumenten ein wenig unter und verlieren dadurch einiges an Wirkung. Gerade dieser Chorus würde danach schreien betont zu werden und wäre für meine Begriffe sogar das Highlight des Albums. So findet man immer wieder ein paar kleine Stellen, die noch ein wenig Luft nach oben hätten. Gerade, wenn die Songs langsamer werden. Hier merkt man sehr bald, dass Mike Tirellis Stärken in den schnellen, harten Riffmassakern liegen, zu denen sein Gesang wie die Faust auf’s Auge passt und bei denen er grandiose Gesangslinien darbieten kann. Das fehlt mit bei diversen Songs einfach ein wenig. Aber wer ist schon perfekt?